NIEMALSALLEIN

 

Nicht überall in der Bundesliga sind die Strukturen der Macht so übersichtlich wie bei 96. Über allem thront Martin Kind, der große Boss ist der Einfachheit halber sogar noch Präsident des Gesamtvereins, also auch Herr der Tischtennisspieler und Triathleten. Unter Kind als Chef der 96-Profi-Gesellschaft sind ein Trainer und nach kurzer Pause jetzt wieder ein Manager installiert, die vieles vorschlagen und planen dürfen – die letzte Entscheidung etwa bei einem teuren Transfer verantwortet allerdings keiner von beiden, sondern Kind.

Ins internationale Hamburg, wohin 96 wie auch nach Bremen des Öfteren neidisch schaut, läuft das völlig anders in der Profi-Abteilung. Sie haben einen wichtigen Aufsichtsrat, einen hoch bezahlten Vorstand mit dem Diplomkaufmann Bernd Hoffmann an der Spitze und bis vorgestern auch einen Sportchef. Der heißt Dietmar Beiersdorfer, war ein recht guter Profi und hat es in seiner Zeit als Manager erstens geschafft, seine Vokuhila-Frisur und zweitens seinen Ruf als eher bräsiger Vertreter der Branche loszuwerden. Nachdem er auf wundersame Weise Rafael van der Vaart (15 Millionen Euro), Vincent Kompany (8,5 Millionen) und de Jong (knapp 20 Millionen) verkauft hatte, bekam der Sportchef den Titel „Dukaten-Didi“. Beiersdorfers bestechende Bilanz hat ihn allerdings nicht vor dem üblichen Manager-Schicksal in einem allzu eitlen Klub bewahrt. Wenn ein Chef wie Hoffmann die sportlichen Fäden in der Hand behalten will, wird der Konkurrent torpediert und am Ende rasiert. Und nun steht der HSV erstmal nackt da – sie haben keinen Didi mehr und, viel schlimmer, noch nicht einen neuen Spieler für die kommende Saison.

 

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