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Die WM vor Augen: Für 96-Torwart Robert Enke beginnt die wohl wichtigste Saison der Karriere

 

Sein erster Arbeitstag brachte ihm gleich ein paar Überstunden ein. Robert Enke, die Nummer 1 in fast allen Belangen bei den „Roten“, nahm es gelassen hin. Schließlich steht der Torwart von Hannover 96 vor einer nach eigener Aussage „wichtigen Saison“ – von außen betrachtet vielleicht sogar vor seiner sportlich wichtigsten. Am Ende des Spieljahres folgt die Weltmeisterschaft in Südafrika; und da will Enke unbedingt dabei sein: als Stammtorhüter der deutschen Nationalmannschaft.

Für solch ein Ziel nimmt man Überstunden am ersten Trainingstag gern in Kauf. Gestern Morgen mühte sich der 31-Jährige eine gute Stunde lang mit Torwarttrainer Jörg Sievers auf der Mehrkampfanlage – in ungewohnt „speedgrüner“ Trainingskluft. Abends hütete Enke dann eine Halbzeit lang im Testspiel beim HSC den Kasten der „Roten“, im schmucken neuen schwarzen Torwarttrikot, an deren Gestaltung er mitgewirkt hat. Die Doppelbelastung machte ihm auch konditionell wenig aus. Im Gegenteil, er hatte richtig Spaß. „Es hat gekribbelt“, sagt Enke, „ich freue mich, dass es wieder losgeht.“

Und natürlich ist er nicht ganz unvorbereitet aus dem Urlaub in seinem eigenen Haus in Portugal nach Hannover zurückgekommen. „Ich habe in den vergangenen zwei Wochen meinen Plan abgearbeitet und bin auf einem guten Level“, sagt Enke.

Der Musterprofi überlässt halt nichts dem Zufall; er ist bei allem Talent auch ein akribischer Arbeiter – und aufgrund dieser Mischung, aber auch wegen seiner Nervenstärke und der nötigen Routine, ist Enke der konstanteste deutsche Torhüter. Und diese Konstanz ist auch sein größter Vorteil im Vierkampf um den Platz im deutschen Tor.

Seit dem Gewinn der „U?21“-EM steht Manuel Neuer im Mittelpunkt. Enke kennt es, dass seine Konkurrenten vom Boulevard bejubelt werden. Seine Meinung dazu: „Wenn die Jungs gute Leistungen bringen, muss das auch geschrieben werden“, sagt Enke. Er hat daher auch kein Problem damit, Neuer, seinen Konkurrenten vom FC Schalke, entsprechend zu loben. „Wenn die deutsche ,U?21? Europameister geworden ist, dann hat Manuel einen großen Anteil daran. Das ist schön für ihn und den deutschen Fußball“, sagt Enke.

Etliche Titelzeilen erhielten in jüngster Vergangenheit auch Tim Wiese (Werder Bremen) und Rene Adler (Bayer Leverkusen). So konstant wie Enke – und das inzwischen über mehrere Spielzeiten – ist jedoch keiner von ihnen. Mit diesem Pfund kann der Hannoveraner wuchern, auch wenn er selbst so etwas nie thematisieren würde. Enke verlässt sich lieber auf sich, seine Stärken und auf seine fokussierte Arbeit. Darum blickt er seiner wichtigsten Saison bei allem Ehrgeiz entspannt entgegen. „Ich werde mich nicht verrückt machen“, sagt er.

Muss er auch nicht. Er muss eigentlich nur weiter so klasse halten wie in den vergangenen Jahren. Dann wird die hannoversche Nummer 1 – und die sollte er nach Stand der Dinge noch mindestens ein Jahr bleiben – mit ziemlicher Sicherheit in Südafrika auch die deutsche Nummer 1 sein. Da können seine Konkurrenten noch so viele Titelzeilen liefern.

 

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