NIEMALSALLEIN

Ganz lassen kann er es nicht. Als Florian Fromlowitz in der 59. Minute mit den Fingerspitzen einen Schlenzer von Stuttgarts Elson sensationell an den Pfosten gelenkt hatte, da kam sie wieder, die Fromlowitz-Faust.

 

"Es waren viele Emotionen im Spiel, die mussten dann auch mal raus", sagte der 96-Torhüter nach dem "schwierigen Ball, den ich sehr spät gesehen habe".
Eigentlich hatte Fromlowitz die Sieger-Faust aus seinem Repertoire verbannt und sich eine sachlichere Art verordnet. Doch die Fans fanden auch den kurzen Gefühlsausbruch völlig okay und feierten den 23-Jährigen nach der Glanzparade mit Fromlowitz-Sprechchören. "Es ist wichtig, einen Torwart im Rücken zu haben, auf den Verlass ist. Seine Präsenz und seine Ausstrahlung sind gut. Das hilft uns weiter", meinte 96-Vize-Kapitän Steven Cherundolo.
Fromlowitz hat sich bei Mannschaft und Fans in den vergangenen sechs Partien als Ersatz des erkrankten Robert Enke einen hohen Stellenwert erarbeitet. Im NP-Notenschnitt führt er die Wertung aller 96-Profis mit 2,5 an – gleichauf mit Enke. Den Nationaltorwart ersetzte er nach dessen Campylobacter-Infektion nahezu perfekt. Neun Gegentore, acht Punkte, so lautet seine hervorragende Bilanz. Nach Spielschluss schrie er seine Freude gen Himmel heraus – und ballte dabei beide Fäuste.
"Erstmal bin ich glücklich, dass wir gewonnen haben und ich nochmal meinen Teil dazu beitragen konnte", sagte Fromlowitz nach dem 1:0 gegen die Schwaben bescheiden. "Ich denke, ich habe das Vertrauen vom Verein und von den Leuten im Hintergrund. Das probiere ich zurückzuzahlen." Damit ist nun vorerst Schluss.
Am Sonnabend soll Enke wieder im Tor stehen, sein Stellvertreter muss in Köln wohl zuschauen. "Der Gang zurück auf die Bank ist natürlich nicht einfach, aber trotzdem werde ich das akzeptieren müssen. Ich werde Robert auch weiter unterstützen", gibt sich Fromlowitz loyal.
Der Ärger von Jens Lehmann ließ ihn nach seinem zweiten Zu-null-Spiel in dieser Saison kalt. Der VfB-Torwart hatte ihm vorgeworfen, er habe sich in der 79. Minute behandeln lassen, "obwohl nichts war". Fromlowitz cool: "Wir haben gewonnen und sind glücklich, die Stuttgarter sind sauer – das ist normal."
So abgeklärt hätte es auch Enke formulieren können. 96 hat die Gewissheit, eine hervorragende Nummer zwei zu haben. Mit diesem Wissen darf man ruhig die Faust ballen.

 

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