Barsinghausen (pur/hr). Mike Hanke hatte seine Glücksbringer dabei: Fußballschuhe, auf denen rechts der Name „Hanke“ steht und links der Name seiner acht Monate alten Tochter Janatha-Fey. Mit den Schuhen hat er zuletzt für Hannover 96 zwar nicht getroffen – insgesamt 887 Minuten ohne Hanke-Tor haben die Statistiker wie üblich in solchen Fällen errechnet –, aber meistens sehr ordentlich gespielt. Und genau das will er nun auch bei seinem Nationalmannschafts-Comeback.

„Ich werde im Training Gas geben, um meine Chance zu bekommen“, sagte Hanke, präsentierte den Kameraleuten seine Schuhe und verschwand wieder – zum ersten Training in Barsinghausen, bei dem gestern bis auf Hankes Sturmkonkurrent Oliver Neuville (Regenerationsprogramm im Hotel) und Tim Borowski (leichte Erkältung) alle 21 Spieler dabei waren.
Sein bisher letztes von elf Länderspielen hat Hanke am 7. Februar dieses Jahres beim 3:1 in Düsseldorf gegen die Schweiz bestritten, damals wurde er in der 58. Minute eingewechselt. So ungefähr könnte Joachims Löws Plan auch für Hankes „Heimspiel“ am Sonnabend gegen Zypern lauten, denn beginnen wird die deutsche Nationalmannschaft in Hannover voraussichtlich mit dem WM-Sturm Miroslav Klose/Lukas Podolski.

Hanke steht unter besonderer Beobachtung, das hat der Bundestrainer auch gestern noch einmal betont. Seit der WM sind mit dem Stuttgarter Mario Gomez und Kevin Kuranyi (er fehlt verletzt im Aufgebot) zwei weitere Sturmkonkurrenten hinzugekommen, mit Stefan Kießling (Bayer Leverkusen) ist ein Dritter auf dem Sprung. Hanke steht also unter Druck, wenn er eines der 20 Feldspieler-Tickets im EM-Kader für den nächsten Sommer ergattern will.
Dass Hannover 96 in der Bundesliga auf dem 6. Tabellenplatz sehr gut dasteht, hilft Hanke. „Dadurch hat Hannover in den vergangenen Wochen mehr Aufmerksamkeit bekommen“, sagte der 24-Jährige, der die Nationalmannschaftsluft gestern spürbar genoss. „Ich freue mich, wieder hier zu sein“, sagte Hanke, „denn ich spiele sehr gerne für Deutschland.“