NIEMALSALLEIN

 

Hannover.

Frostig wird?s heute beim Fußball-Bundesligaspiel von Hannover 96 gegen den VfL Bochum (Anstoß um 15.30 Uhr). Minus acht Grad und Schnee sind angesagt. Fans der „Roten“ könnten ja auf die Idee kommen, vor dem Spiel am Glühweinstand auf dem Weihnachtsmarkt ein bisschen Wärme zu tanken. Es wäre aber gut, dort genau mitzuzählen, damit nicht später bei der Sicherheitskontrolle am Arena-Tor die ganz große Ernüchterung folgt: Ab sofort werden nämlich die Alkoholkontrollen an den Einlässen und im Stadion verschärft.

Klub und Polizei wollen, so wurde gestern mitgeteilt, „ein deutliches Augenmerk darauf legen, dass erkennbar unter Alkoholeinfluss stehende Besucher keinen Zutritt“ zum Stadion erhalten. Teil der neuen Regeln, die 96 zusammen mit der Polizei und die Drogenpräventionsinitiative Suchtmobil e.V. festgelegt hat, ist auch eine Alkoholobergrenze ähnlich wie im Straßenverkehr: Bei 1,6 Promille gibt es keinen Stadioneintritt. „Bei Auffälligkeiten im Verhalten von Zuschauern werden zielgerichtete Kontrollen sowohl an den Stadioneingängen als auch innerhalb der AWD-Arena mit Alkomaten erfolgen“, hieß es gestern beim Klub – der übrigens originellerweise heute zugleich eine „Happy Hour“ anbietet: Von 13.30 bis 15 Uhr gibt es alle Getränke an den Arena-Kiosken für den halben Preis.

Die strengeren Regeln hatten bislang nur für Besucher im Gästeblock der Arena Geltung. „Jetzt wird das auf das ganze Stadion ausgeweitet“, erklärte 96-Mitarbeiter Thorsten Meier gestern. Mit den jüngsten Krawallen von Ultra-Fans der „Roten“ am hannoverschen Hauptbahnhof habe die Aktion nichts zu tun, betonte Meier. Gleichwohl verwies die Polizei in einer Mitteilung zum Thema darauf, dass die „gesamtgesellschaftlich zu beobachtende Zunahme des Alkoholmissbrauchs leider auch bei Fußballspielen“ zu beobachten sei und beklagt eine „deutliche Enthemmung im Verhalten gegenüber Polizei und Ordnungsdienst“. Diesem Trend will 96 mit den neuen Regeln entgegentreten.

„Es geht nicht darum, das Bier zur Bratwurst zu verbieten, sondern den Alkoholpegel der Arena-Besucher und die Aggressionsbereitschaft spürbar zu reduzierren“, heißt es in der Mitteilung von Polizeidirektor Guido v. Cryson und Wolfgang Kiel vom „Suchtmobil“. Was ändert sich nun tatsächlich in der Arena? Die HAZ beantwortet die wichtigsten Fragen.

Warum liegt die Grenze bei 1,6 Promille? Auch im Straßenverkehr ist bei diesem Blutalkoholwert die Grenze erreicht, ab der die Medizinisch-Psychologische Untersuchung bestanden werden muss, um den Führerschein zurückzubekommen. Wie wird der Alkoholwert kontrolliert? Laut den Initiatoren halten Polizei und Ordner nach auffälligem Verhalten Ausschau. Verdächtige werden zum Test am Alkomat gebeten. Vier der Apparate sollen zum Einsatz kommen. Was passiert, wenn der Grenzwert überschritten wird? Dann ist der Spaß zu Ende. Die 96-Stadionordnung lässt es zu, betrunkene Gäste aus der Arena zu verweisen. Wie viel muss man trinken, um den Wert von 1,6 Promille zu erreichen? Ein ausgewachsener Mann von rund 80 Kilo Gewicht erreicht 1,6 Promille im Blut je nach Trinktempo nach ungefähr vier Bier (0,5 Liter) und vier Schnäpsen.

Wie handhaben das andere Bundesligisten? Wer unübersehbar betrunken ist, kommt in kein Stadion. Überall halten Ordner nach auffälligem Verhalten Ausschau, Messgeräte verwenden dazu aber nur wenige Klubs wie etwa der VfL Wolfsburg. mit fe/olod

 

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