Drei Punkte als Ziel
"Wir wollen den ersten Saisonsieg einsammeln und zeigen, dass wir da sind", untermauert Max Christiansen. Nach den beiden 2:2-Unentschieden gegen die SV Elversberg und den 1. FC Nürnberg sei es nun Zeit für einen Sieg. Auch die mentale Komponente eines Erfolgs spiele dabei eine Rolle. "Das ist natürlich auch wichtig für unser Selbstvertrauen", so der 96-Mittelfeldmann. Einfach werde es zwar an der Küste nicht, doch "das Ziel ist klar", betont Christiansen.
Leben im Hansa-Internat
Im hohen Norden kennt sich der 26-Jährige zudem bestens aus. Von 2011 bis 2014 lebte er im Internat des Hansa-Nachwuchsleistungszentrums und durchlief etliche Jugendmannschaften der "Kogge". Zuvor schnürte Christiansen, der in Flensburg geboren und aufgewachsen ist, ein Jahr die Schuhe im Nachwuchs von Holstein Kiel. Doch das tägliche Pendeln zwischen den schleswig-holsteinischen Städten fraß viel Zeit. "Die Verbindung war nicht ideal und ich saß jeden Tag drei Stunden im Zug, um zum Training und wieder zurück zu kommen", erläutert der Defensivspieler und fährt fort: "Dann wurde ich von Hansa zu einem Probetraining eingeladen." Christiansen wechselte schließlich ins rund 280 Kilometer entfernte Rostock. "Es war eine gute Option, dort ins Internat zu ziehen. Holstein hatte zu diesem Zeitpunkt keines."
Unterstützung der Eltern
Viel weiter hätte der neue Lebenmittelpunkt von Flensburg aber auch nicht entfernt sein dürfen. "Ich hätte mir als 14-Jähriger einfach nicht vorstellen können, weiter wegzugehen", verrät der Neu-Hannoveraner. "Ich glaube, dass du in dem Alter noch ein Stück weit erzogen werden musst und da ist es in dem Alter extrem wichtig, mit der Familie eine starke Bindung zu haben." Familie Christiansen hat diese, seine Eltern schauten bei den meisten seiner Spiele zu. "Das hat mir geholfen und es war gut, dass es nicht so weit weg war."
Profi-Debüt im Hansa-Trikot
So sah seine Familie schließlich auch, wie Sohn Max im März 2014 mit nur 17 Jahren sein Profidebüt im Hansa-Trikot feierte. Zum vorangegangenen Wintertrainingslager wurde er bereits zu den Profis hochgezogen. "Es war eine riesige Ehre und ich habe natürlich alles gegeben", sagt der Olympia-Teilnehmer von 2016. "So habe ich versucht, mir den Respekt von den älteren Spielern zu erarbeiten, in dem ich einfach richtig Gas gegeben habe dem Platz." Alles in allem war es für den jungen Norddeutschen "eine besondere Erfahrung, mitzutrainieren und zu spielen", erzählt Christiansen.
"Bin dem Klub dankbar"
Umso schwieriger fiel es unserer Nummer 13, dem FCH im Winter 2015 den Rücken zu kehren. Für ihn ging es eine Liga höher ins Unterhaus zum FC Ingolstadt 04. "Das war nicht einfach", gibt er zu und betont: "Aber ich habe mir gesagt, dass ich den nächsten Schritt machen will." Vergessen wird er die Zeit an der Küste dennoch nie. "Es löst nach wie vor was in mir aus, in das Ostseestadion einzulaufen", blickt er auch schon auf Samstag voraus. "Es wird ein Stück weit ein besonderes Spiel, weil ich dort viel gelernt habe. Ich bin dem Klub dankbar, dass ich meine Anfänge, meine ersten Profispiele dort machen durfte", so der Ex-Rostocker.
Christiansen will am Samstag "erfolgreich sein"
Allerdings ist es "letztendlich ein Spiel wie jedes andere, das wir gewinnen wollen", gibt sich Christiansen zielsicher. Hansa ist derweil mit zwei Siegen in die Saison gestartet. "Sie spielen ihr Spiel, deswegen sind sie momentan auch erfolgreich", analysiert er und fügt Erfahrungswerte hinzu, die sich seiner Meinung nach auch knapp acht Jahre nach seinem Abschied nicht geändert haben: "Es ist für jede Mannschaft schwierig, dort Spiele zu gewinnen." Allerdings, so der 96-Profi, hat "jede Mannschaft auch Schwächen. Diese gilt es, auszunutzen und Samstag erfolgreich zu sein."
nik