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Ex-96-U23-Spieler Steffen Witte über den Vereinsheim-Bau und die Gründung des ersten 96-Fanclubs in Tansania

Früher spielte er in den Jugendmannschaften von 96, heute ist er angehender Arzt und hilft Kindern in Tansania: Steffen Witte, mit der U19 2016 DFB-Pokalsieger geworden, bewarb zu Beginn des Jahres seinen Verein Sporthilfe Tansania e.V. bei uns. Im Dezember flog er wieder gen Süden - und half beim Bau des ersten eigenen Vereinsheims des Arusha 05 FC mit. "Es ist ein Traum für alle", erklärt Witte stolz. Während seiner Reise ereignete sich dann noch etwas Kurioses.

Weiterer Meilenstein
"Es war ein großer Moment - man kann sich kaum vorstellen, wie stolz wir darauf sind", betont Witte. Einen Tag vor Nikolaus, am 5. Dezember, war Spatenstich für das erste Vereinsheim des Arusha 05 FC. Es ist ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Klubs aus Nordtansania und Wittes Projekts. Vor Ort in Tansania gründete Witte 2021 den Arusha 05 FC, einen Klub, in dem die Kinder der Region die Möglichkeit haben sollen, Fußball zu spielen. Vier Fußballteams mit jeweils 20 bis 30 Jungen und zwei Netball-Mannschaften mit insgesamt 35 Mädchen unterhält der Sportverein mittlerweile. Das Vereinsheim soll nicht nur Raum für Gemeinsamkeit bieten, sondern auch die Vermittlung von Bildung für Heranwachsende in den Fokus rücken.

Witte hilft beim Bau
Die ersten Schritte beim Bau des Vereinsheims wollte Witte unbedingt miterleben. Dafür reiste der ehemalige 96-Nachwuchsspieler kurz nach Erhalt seiner Approbationsurkunde Ende November nach Arusha. "Ich wollte schauen, dass der Bau auch seriös vonstatten geht, gerade wenn so viele finanzielle Spenden dort reinfließen", so Witte. Natürlich half er auch tatkräftig mit: Vor allem beim Entwurzeln der Bäume auf dem Gelände packte er mit an.

Gebäude wächst mit rasender Geschwindigkeit
Eine Woche später, kurz vor seiner Abreise, stand quasi schon das ganze Gebäude. In Windeseile zogen die Arbeiterinnen und Arbeiter sowie Helferinnen und Helfer das Vereinsheim hoch. "Es fehlt nur noch das Dach, das kommt im Januar drauf. Dann kann es schon Anfang nächsten Jahres in Betrieb genommen werden", beschreibt der Ex-Verteidiger und ergänzt die weiteren Pläne für die kurzfristige, außerplanmäßige Nutzung des Gebäudes: "Es ist ein Traum für alle dort. Wenn das Heim fertiggestellt ist, wird es eine große Einweihungsfeier geben."

Große Zustimmung für das Projekt
Generell treffe das Engagement in der Region auf große Zustimmung unter den Einwohnerinnen und Einwohnern. Das liege aber nicht nur an den zahlreichen materiellen Gütern, die regelmäßig in Arusha eintreffen, sondern auch auch an der Tatsache, dass die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt am Projekt und deren Aktionen mitwirken dürfen. "Jeder Cent kommt in Arusha an und die Menschen dort sind in alle Vorhaben involviert und entscheiden mit, welche als nächstes und in welcher Form umgesetzt werden", untermauert Witte. So leite vor Ort sein Freund Charles, der selbst in der Gemeinde wohnt und den Witte in seinem ersten Urlaub kennenlernte, die Geschicke der Sporthilfe Tansania. "Charles enagiert sich seit fünf Jahren für die Kinder dort, obwohl er selbst als Porter auf dem Kilimandscharo nur wenig Lohn erhält."

Fußball steht im Vordergrund und verbindet
Vor allem trägt aber natürlich der Fußball zur Akzeptanz der Initiative in Arusha bei. "Die Leute hier lieben den Sport einfach. Wann immer es geht, wird Fußball gespielt", verrät Witte. Damit die Kinder in Tansania auch weiterhin spielen können, organisiert der Mediziner immer wieder Ausrüstung wie Trikots, Trainingskleidung, Scheinbeinschoner und Fußballschuhe. Ein Großteil davon kommt dabei von Hannover 96. "Du stehst da, guckst und siehst den Kindern beim Fußballspielen zu, während in deinem Rücken das erste Vereinsheim entsteht. Das ist ein unglaubliches Gefühl. Und das alles in der Kleidung meines Klubs 96", erzählt Witte stolz. 96 sei eine Marke in Arusha geworden. "Die Leute sehen 96, kennen 96 und schöpfen daraus Hoffnung und Vertrauen", erläutert er.

96-Fanclub in Tansania
96 war dann auch Teil einer Überraschung, die Witte während seines letzten Ausflugs in Nordtansania erwartete. Anfang Dezember reichte eine Gruppe aus Tansania bei 96 einen offiziellen Fanclub-Aufnahme-Antrag ein. Über unsere Fanbeauftragten setzten wir uns sofort mit Steffen Witte in Verbindung, der zu dieser Zeit gerade in Tansania half - denn Heimatort des neuen Fanclubs ist: Arusha. Natürlich schaute Witte bei den Gründungsfeierlichkeiten vorbei. "Es ist Wahnsinn, das war purer Zufall, wir kannten uns bisher nicht." Vor 20 Jahren und zu Bundesligazeiten hätten sie begonnen, 96-Spiele zu schauen. Nun wollten sie auch offiziell Teil von Hannover 96 werden. Sie sind der zweite 96-Fanclub in Afrika. Der erste wurde in Sierra Leone gegründet und feierte vor kurzem erst 10-jährigen Geburtstag. "Natürlich möchte ich nun eine Verbindung herstellen, das ist das Ziel", sagt Witte. Damit macht er dann im Januar weiter, wenn ihn sein Weg wieder nach Arusha führt.
nik

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