Nachwuchs

U19 gewinnt erneut, U17 spielt Remis

Sowohl die U19 als auch die U17 hatten am vergangenen Sonntag den FC St. Pauli zu Gast und beide punkteten. Die A-Junioren schafften gegen die Kiez-Kicker mit einem 3:2 den zweiten Sieg in Folge, die B-Junioren spielten nur 0:0.

Der nächste wichtige Schritt
Für die U19 war vor dem Spiel gegen den FC St. Pauli klar, dass sie würden gewinnen müssen, um sich auf den letzten Metern der Saison den Abstiegssorgen weiter zu entledigen. Dementsprechend motiviert war das Team, doch nach fünf gespielten Minuten musste es einen herben Nackenschlag hinnehmen. Einen Angriff der Kiez-Kicker über die linke Seite wurde von den jungen Roten zu halbherzig verteidigt und Drinkuth konnte zum 1:0 für die Gäste vollenden. "Den Start haben wir verpasst und sind der Musik hintergelaufen", ärgerte sich Trainer Daniel Stendel über die Steine, die sich seine Mannschaft in der Anfangsphase selbst in den Weg legte.

Es gelang ihr aber, die Köpfe oben zu behalten und dafür wurde sie auch belohnt. Nach 20 Minuten wurde Sebastian Ernst schön freigespielt, er lief allein auf Keeper Richter zu und vollendete unterkühlt zum 1:1. Bis zur Halbzeit änderte sich am Spielstand nichts mehr, nach der Pause aber änderte sich etwas am Spiel. Denn die U19 zeigte eine richtig starke Leistung und spielte sich eine Vielzahl hochkarätiger Torchancen heraus, die aber lange ungenutzt blieben. Erst in der 82. Minute traf Tuna nach einer Ecke zur Führung, die zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon viel höher hätte ausfallen müssen. 

Dramatische Schlussphase
Und so drohte sich die schlechte Chancenverwertung zu rächen, denn nur vier Minuten nach dem 2:1 gelang St. Pauli aus einem ziemlichen Gewühl im Strafraum heraus der Ausgleich. Viel investiert, zu wenig Ertrag - so hätte das Fazit dieses Spiels lauten können, doch diesmal wollte 96 den drei Punkten nicht hinterher trauern. Nach einem schönen Angriff über die linke Seite, stellte sich Rosenboom gegen Teichgräber zu ungeschickt an - Strafstoß für Stendels Jungs!Pietler trat an, doch schoss zunächst zu unplatziert, so dass Richter den Ball parieren konnte. Beim Nachschuss aber machte es der Mittelfeldmann besser und traf zum umjubelten 3:2-Siegtreffer.

"Dass wir gewonnen haben, geht völlig in Ordnung. Wir haben uns spielerisch extrem gesteigert, hätten es uns aber auch deutlich leichter machen können", übte Stendel hinterher differenzierte Kritik. Vier Zähler Abstand auf den drittletzten Tabellenplatz hat sein Team nun, "das ist nichts", findet der Coach. Deswegen werden sie bei den A-Junioren alles daran setzen, dass am kommenden Samstag gegen den Chemnitzer FC wieder die Jungs in Rot jubeln.
mi

Hannover 96: Brüning - Wilton, Panagiotidis, Serra (81. Tuna), Teichgräber - Grunert (56. Bertram), Pietler, Förster, Ernst - Nähre (88. Siala), Krottke (90.+2 Y. Schulze)

FC St. Pauli: Richter - Uphoff, Stegmann, Nadjem, Ganitis (70. Rosenboom) - Pinarlik (46. Heins), Tiedemann (90.+1 Heine), Rogowski, Okan Adil Kurt - Wriedt, Drinkuth

Tore: 0:1 Drinkuth (5.), 1:1 Ernst (20.), 2:1 Tuna (82.), 2:2 Okan Adil Kurt (86.), 3:2 Pietler (87. Foulelfmeter)

Gelbe Karten: - / Wriedt, Stegemann

Schiedsrichter: Glowatzka (Kiel)

Zuschauer: 120

>>Tabelle A-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost<<


Herber Rückschlag im Rennen um Platz 2

So hatte sich das U17-Trainer Slaven Skeledzic überhaupt nicht vorgestellt: am vergangenen Sonntag spielte seine Mannschaft gegen den Nachwuchs vom FC St. Pauli im heimischen Eilenriedestadion nur 0:0 und verlor dadurch zwei ganz wichtige Zähler im Rennen um den zweiten Tabellenplatz. 

"Wir haben zu keinem Zeitpunkt ins Spiel gefunden und waren nicht mit dem Kopf, der nötigen Entschlossenheit und Gier bei der Sache", ärgerte sich der Coach über die Vorstellung seiner Jungs. In allen Aktionen seien sie nur mit 85 Prozent bei der Sache gewesen, während die Kiez-Kicker mit viel Einsatz darum kämpften, etwas aus Hannover mitzunehmen. Als Grund für die überraschend schwache Vorstellung nannte Skeledzic in erster Linie die oben genannten Faktoren, aber auch die Tatsache, dass zum Ende der Saison im Umfeld der Spieler eine hektische Zeit herrscht. "Zu viele äußere Einflussfaktoren sind sicherlich nicht förderlich für die Psyche meiner Spieler“, findet der Trainer.

Obwohl er Verständnis für die Befindlichkeiten seiner Spieler hat, lässt er sie trotzdem nicht als Rechtfertigung für die Leistung auf dem Platz gelten: "Das ist eine Frage von Professionalität. Steht ein Punktspiel an, zählt nur das und nichts anderes." Nach diesem typischen 0:0-Spiel, das arm an zwingenden Torchancen war, gilt es nun, die Mannschaft auf das am Mittwoch anstehende Conti-Cup-Halbfinale bei Eintracht Braunschweig vorzubereiten. "Wir werden Einzelgespräche führen und versuchen, die Köpfe wieder frei zu bekommen", versprach der Trainer, der sich nichts besseres vorstellen kann, als nach einer schwachen Leistung eine derart brisante Partie spielen zu können. "Solche Spiele sind absolute Highlights. Es ist das Derby schlechthin, uns erwartet in Braunschweig ein Hexenkessel.", blickt er voraus.

Derby gegen Braunschweig
Die Löwen belegen in der Regionalliga den dritten Platz und wollen aufsteigen, auf die jungen Roten wartet eine Mannschaft mit viel Qualität, die ihnen alles abverlangen wird. Skeledzic kennt den Gegner sehr gut und weiß, wie man gegen ihn zu spielen hat. "Am wichtigsten wird aber sein, dass wir nun die Köpfe der Spieler erreichen. Braunschweig geht wie wir mit einem Negativerlebnis (0:1 gegen Oberneuland, Anm. d. Red.) in die Partie und wird sich genauso rehabilitieren wollen. Wir müssen mental stark sein."

In der Vergangenheit hat die Mannschaft nach einer schwächeren Leistung immer gezeigt, dass sie es viel besser kann. Und deswegen darf man auch guter Dinge sein, dass die B-Junioren mit einer entsprechenden Haltung in die Halbfinal-Begegnung mit Braunschweig gehen werden. "Das Spiel ist Gold wert", findet der Trainer. Und das nicht nur wegen der Aussicht aufs Finale, sondern auch, weil man aus einem Derbysieg viel Kraft für den Schlussspurt in der Liga ziehen kann. 
mi

Hannover 96: Königsmann - Wolf, Arkenberg, Anton, Timm (48. Ehrcke) - Hübers, Marotzke (67. von der Ah) - Walther (41. Wolter), S. Kasumovic (28. Sierck) - Dierßen, Capin

FC St. Pauli: Brodersen - Kunze, Ambrosius, Aug, Litka - Rosin (78. Telli), Schalitz, Pahl - Tutak, Wegner, Jurcher (69. Aboagye)

Tore: Fehlanzeige

Gelbe Karten: Hübers / Tutak

Schiedsrichter: Warnecke (Magdeburg)

Zuschauer: 110

>>Tabelle B-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost<<