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Mit Wasserfiltern fing alles an

Am Wochenende treffen Hannover 96 und der SV Wehen Wiesbaden erstmals in einem Pflichtspiel aufeinander. Grund genug, den Klub aus Hessen mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

/ Profis
Löwe mit Lippenstift: das Maskottchen Taunas (Foto: SVWW).

Fragen über Fragen
Wie ist der SV Wehen Wiesbaden eigentlich zu seinem langen Namen gekommen? Warum wird das Stadion der Hessen trotz fehlender Auslastung ausgebaut? Und was haben Trinkwasserfilter mit dem Aufstieg des ehemaligen Amateurklubs zu tun? Fragen über Fragen, die wir vor dem ersten Pflichtspielduell zwischen dem SV Wehen Wiesbaden und Hannover 96 am Samstag (13 Uhr, Liveticker auf hannover96.de) beantworten.

  • Von Wehen nach Wiesbaden: Der SV Wehen wurde 1926 in Taunusstein gegründet. 2007 folgte der Umzug in die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden. Der Verein nennt sich seitdem SV Wehen Wiesbaden. Der neue Standort findet sich auch im Vereinslogo wieder, das nach dem Umzug überarbeitet wurde: Zusammen mit einem zweiten W für Wiesbaden wurden drei Lilien, das Wappen der Landeshauptstadt, hinzugefügt.
  • Mit Wasserfiltern nach oben gespült: Bis Mitte der Achtzigerjahre kickte der SV Wehen in der Amateurklasse, spielte mal in der Kreis- und mal in der Bezirksliga. Größter Erfolg war lange Zeit der Gewinn des Bezirkspokals in der Saison 1959/60. Erst mit dem Einstieg des lokalen Unternehmers Heinz Hankammer als Präsident und Hauptsponsor (Brita) des Vereins begann der Aufstieg. Hankammer, der mit dem Verkauf von Trinkwasserfiltern ein Vermögen gemacht hatte, führte den Klub zunächst in die Landesliga (1987), dann in die Oberliga (1989) und schließlich in die Regionalliga (1996), die damals noch die dritthöchste deutsche Spielklasse war. 2007 gelang der erstmalige Aufstieg in die zweite Liga. Seitdem pendelt der Klub zwischen zweiter und dritter Liga. Hankammer, der wegen seiner finanziellen Unterstützung für den Klub auch als "Abramowitsch vom Dorf" bezeichnet wurde, starb 2016. Sein Sohn Markus Hankammer führt heute die Geschäfte beim Unternehmen Brita und beim Profiklub SV Wehen Wiesbaden.
  • Das schnellste Tor im deutschen Profifußball: Anstoß, langer Pass nach vorn, Schuss aus 20 Metern, Tor. Klingt nach einem Trickspielzug aus der Kreisklasse, ist so aber tatsächlich in der zweiten Liga geschehen. Benjamin Siegert vom SV Wehen Wiesbaden traf am 5. Oktober 2007 nach gerade einmal acht Sekunden zur Führung in Fürth - und hält seitdem den Rekord für das schnellste Tor im deutschen Profifußball. Kurios: Auch die Fürther trafen damals mit ihrem ersten Angriff, die Partie endete 1:1. 
  • Ein Löwe mit Lippenstift: Der Löwe Taunas ist seit 2011 offizielles Maskottchen des Vereins. Der Name, so erzählt man sich in Hessen, soll die besondere Verbindung zwischen Wehen (Taunus) und Wiesbaden (town; englisches Wort für Stadt) repräsentieren. Muss man auch erst mal draufkommen. Unklar ist hingegen, warum der Löwe weißen Lippenstift trägt.        
  • Begegnung in Belek: Einmal haben 96 und der SV Wehen Wiesbaden bereits gegeneinander gespielt. Im Januar 2016 trafen beide Klubs in einem Testspiel im Wintertrainingslager in Belek aufeinander. Die Roten gewannen mit 2:1. Artur Sobiech erzielte beide Tore innerhalb von zwei Minuten. Damals schon dabei: Waldemar Anton und Felipe.
  • Problem mit dem Stadion: Das Stadion des SV Wehen Wiesbaden ist eigentlich zu groß - und doch auch zu klein. Klingt komisch, ist aber so. Denn obwohl die Heimspiele der Hessen in der vergangenen Saison im Schnitt von gerade einmal 3153 Zuschauern besucht wurden, wird die Brita-Arena derzeit umgebaut und die Kapazität auf 15.000 Zuschauer erweitert. Dahinter steckt allerdings kein größenwahnsinniger Plan des Klubs, sondern die Deutsche Fußball Liga (DFL): Der Ligaverband fordert eine Mindestkapazität von eben jenen 15.000 Zuschauern - anderenfalls erhält der SV Wehen Wiesbaden künftig keine Lizenz mehr für die zweite Liga.   
  • Die Vereinslegende: Alf Mintzel ist Kult beim SV Wehen Wiesbaden. Zwischen 2010 und 2019 hat er 295 Spiele für die Hessen bestritten, den Klub im Sommer 2016 mit einem Treffer in der vierten Minute der Nachspielzeit vor dem Abstieg in die Regionalliga gerettet. Und obwohl Mintzel seine Karriere vor dieser Saison beendet hat, besitzt er beim SV Wehen Wiesbaden noch immer eigene Autogrammkarten. Position: Vereinslegende. Kein Witz.
    hop
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