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"Man lernt, das Zuhause zu schätzen"

Es war für alle Beteiligten eine echte Premiere: Ein digitales #StayAtHome-Meet&Greet hatte es bei Hannover 96 schließlich auch noch nie gegeben – bis Donnerstagabend, als Dominik Kaiser und Edgar Prib via Videoschalte mit fünf 96-Fans zusammentrafen, über Fußball und Urlaubsträume sprachen, und am Ende sogar ein bisschen über das Leben philosophierten.

/ Profis, Fans
Digitales Meet&Greet: Alle kamen im Videochat von Microsoft Teams zusammen.

Vier Exil-96er und eine Hannoveranerin
"Man lernt in dieser Zeit, das Zuhause zu schätzen – wie schön und wichtig es ist, ein schönes Zuhause zu haben", bekannte Edgar Prib auf die Frage, welche Erkenntnis für ihn die Coronakrise besonders geprägt habe. Wie passend, dass es mit 96-Haupt- und Trikotsponsor Heinz von Heiden ausgerechnet ein echter "Zuhause-Spezialist" war, der das digitale Meet&Greet ins Leben gerufen hatte.

Über Facebook und Instagram hatten sich Fans mit Fragen an Prib und Kaiser bewerben können – fünf Gewinner fanden sich, teils mit ihren Familien, am Donnerstagabend vor dem Laptop oder Smartphone im Gespräch mit den beiden glänzend aufgelegten 96-Profis wieder. Unter ihnen zahlreiche Exil-96er: Björn (38) und sein neunjähriger Sohn Magnus aus Dachau in Bayern, Jasmin (34) und ihr Mann Daniel aus Lübeck, die 15-jährige Pia aus Lüdinghausen im Münsterland und der acht Jahre alte Till aus Bennigsen bei Springe. Aus Hannover-Downtown war Insa (22) zugeschaltet. 96-Medienmann Christoph Heckmann moderierte ein bisschen durch die Runde, die schnell zu einem lebhaften Austausch wurde. Schließlich hatten alle fünf Gewinner jede Menge Fragen parat.

"Kässpatzen mit oder ohne Zwiebeln?"
Wie die Profis entscheiden, ob und wem von den Fans sie nach dem Spiel ihr Trikot geben, wollten etwa Björn und Magnus wissen. Und das aus gutem Grund – schließlich hatte Magnus beim bisher letzten 96-Spiel in Nürnberg das Trikot von Dominik Kaiser erhalten. "Letztendlich ist das schon eine spontane Entscheidung", antwortete der Winterneuzugang. "Während des Spiels mache ich mir natürlich keine Gedanken darüber. Für uns ist das oft sauschwierig. Es sind häufig mehrere Schilder von Fans da." Aber nicht jeder hat dieselbe Intention mit dem ergatterten Fußballerdress: "Ich sehe inzwischen, wer wirklich von Herzen ein Trikot haben möchte und wer nur darauf aus ist, daraus Geld zu machen", erklärte Prib.

Direkt an die Nummer 7 der Roten richtete sich Insa, die wissen wollte, wo "Eddy" mit dem Fußballspielen begonnen habe. Dessen Vereinshistorie ist schnell erzählt: Prib startete mit dem Kicken bei der SpVgg Greuther Fürth, wo er schließlich auch zum Profi wurde, ehe er sich 2013 Hannover 96 anschloss. Nur bei zwei Vereinen gespielt zu haben, ist sicherlich etwas Besonderes heutzutage. In kulinarische Gefilde führte Pias Frage an den in Mutlangen bei Stuttgart aufgewachsenen Kaiser: "Kässpatzen oder Krautkrapfen?" – "Kässpätzle", antwortete der, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. "Okay", sagte Pia, deren Großeltern aus dem Allgäu stammen, und fragte investigativ nach: "Mit oder ohne Zwiebeln?". Nun musste "Domme" doch kurz überlegen, ehe er sagte: "Also, bei uns zuhause, bei Mama und Oma, gab es die immer ohne Zwiebeln." Wer übrigens in punkto schwäbischer Delikatessen nicht so sehr bewandert ist: Krautkrapfen bestehen aus Nudelteig mit Sauerkraut – laut Kaiser "auch lecker".

"Aber nicht die Schule vernachlässigen!"
Langsam begann sich in der Runde Hunger zu wecken, und Pias Wissensdurst war noch nicht gestillt. Sie fragte weiter nach Sehnsüchten – allerdings solchen, die dieser Tage vor dem Hintergrund der Reisebeschränkungen nicht befriedigt werden können: Wohin "Eddy" als erstes in den Urlaub fahren würde, sobald das wieder möglich sei, wollte sie wissen. – Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation sei das "wirklich schwer zu sagen", im Sommerurlaub sei er immer gern europäisch unterwegs, im Winter schon mehrfach in Dubai und Abu Dhabi gewesen. Und plötzlich entwickelte sich ein weitreichender Ideenaustausch zu Traumzielen – reihum wurden Reiseempfehlungen gegeben: Von Barfuß-Hotels auf den Malediven bis zur Ostseeküste war alles dabei.

Pragmatische Tipps zur Planung der eigenen Fußballerkarriere erbat sich dann der kleine Till, als er fragte, was er befolgen müsse, um irgendwann einmal so gut kicken zu können wie die beiden Profis. "Trainieren, trainieren, trainieren, trainieren", antwortete Prib ohne Umschweife. "Aber auch den Spaß nicht verlieren", fügte Kaiser an. Da befindet sich der Achtjährige scheinbar auf einem guten Weg, denn: "Er macht den ganzen Tag nichts anderes, als Fußball zu spielen", sagte seine neben ihm sitzende Mutter. "Aber nicht die Schule vernachlässigen!", mahnte "Eddy" – mit einem Lächeln im Gesicht, aber durchaus ernst gemeint.

"Wir sind froh, dass wir uns beide haben"
Jasmin und Daniel waren es schließlich, die zum Thema machten, was man jetzt in der Coronakrise mit allen damit verknüpften Beschränkungen zu schätzen lerne. Neben dem eingangs erwähnten Pribschen Plädoyer für die heimischen vier Wände war sich die komplette Runde einig: nicht alleine zu sein. "Wir sind froh, dass wir uns beide haben", bekannte Daniel und erinnerte daran, dass es auch viele - vor allem ältere - Menschen gebe, die allein daheim seien und sich trotz allem an die Regeln hielten. Breite Zustimmung aller Beteiligten – und ein etwas nachdenklicher, aber schöner Abschluss für eine äußert gelungene Erstauflage des digitalen #StayAtHome-Meet&Greets, bei dem ausnahmslos alle Beteiligten viel zu lachen hatten, spannende Erkenntnisse erhielten und auch etwas zum Grübeln angeregt wurden.

"Ich kann nur sagen: Vielen Dank, das war echt cool mit Euch!", sagte Daniel bei der Verabschiedung. Und Björn twitterte später, was er schon im Videochat bekräftigt hatte: Man solle die Idee als Serie übernehmen. Vielen Dank an dieser Stelle nochmals an unseren Hauptsponsor Heinz von Heiden für den Anstoß, diese sehr schöne Aktion umzusetzen!
hec

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