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"96 wird mir immer am Herzen liegen"

Sich von allen bei Hannover 96 zu verabschieden, das ist Edgar Prib wichtig. Im großen Interview sagt er aber nicht nur Danke, sondern blickt auf seine Highlights bei den Roten zurück und erzählt, warum 96 für ihn eine Herzenssache war und bleiben wird.  

/ Profis
Edgar Prib über die letzten Wochen: "Das sind extreme Gefühle."

Eddy, es waren turbulente Tage für Dich. Erst der Abschied von Hannover 96, dann die Unterschrift bei Fortuna Düsseldorf. Gib uns mal einen kleinen Einblick in Deine Gefühlswelt.

Edgar Prib (30): Ich bin traurig, dass ich Hannover 96 verlassen habe, und ich bin glücklich, dass ich mit Fortuna Düsseldorf einen tollen Verein gefunden habe, bei dem ich neu angreifen kann. Das sind gemischte Gefühle. Und das sind extreme Gefühle. Ich bin ja kein Roboter. Die vergangenen Tage und Wochen waren schon hart. Für mich war immer klar, ich wechsele nur, wenn es wirklich eine interessante neue Aufgabe ist, sonst wäre ich geblieben und hätte auf meine Chance gewartet.

Sieben Jahre bei einem Klub sind im Profifußball eine lange Zeit. Wie schwer fällt es da, sich auf eine neue Aufgabe einzulassen?

Prib: Ich habe bei Hannover 96 nicht nur sieben intensive Jahre erlebt, sondern sieben fantastische Jahre. Ich bin damals mit voller Überzeugung aus Fürth nach Hannover gekommen. Und ich hatte noch etwas vor mit dem Klub, ich war noch nicht fertig mit 96. Deshalb war ich natürlich enttäuscht, als mir mitgeteilt wurde, dass mit mir nicht mehr geplant wird. Das hat schon wehgetan. Aber das ist Fußball, da geht es unglaublich schnell und man muss als Profi damit umgehen, dass es andere Ideen gibt. Trotzdem ist für mich mit Hannover 96 alles in Ordnung. 96 wird mir immer am Herzen liegen. Daran hat sich überhaupt nichts geändert.

Du hörst Dich an wie jemand, der mit sich im Reinen ist.

Prib: Ja, man hat mir alles vernünftig mitgeteilt. Wir haben alles unter vier Augen geklärt, alles hat mit großem Respekt stattgefunden. Ich hatte mit meinen engsten Weggefährten ein Abschiedsessen, da sind schon Tränen geflossen. Ich habe in Hannover und bei 96 Freunde fürs Leben gefunden; Menschen, die mir ans Herz gewachsen sind. Und ich merke, dass ich immer noch wir sage, wenn ich von 96 rede (lacht).

Du konntest Dich nicht mehr von allen bei 96 verabschieden.

Prib: Alles musste so schnell gehen, dadurch war das nicht mehr möglich. Ich habe mich noch mit dem Präsidenten getroffen (Martin Kind, d. Red.). Ich habe mich in den Jahren mit Herrn Kind viel ausgetauscht, wir haben in all der Zeit ein herzliches, offenes Verhältnis gehabt, in dem jeder auch kritische Dinge sagen konnte. Mein Traum wäre es natürlich gewesen, mich in einem vollen Stadion nach einem gewonnenen Spiel mit ein paar Worten von den Fans und allen zu verabschieden. Aber das wäre ja auch aus anderen Gründen nicht möglich gewesen. Deshalb möchte ich mich hier gerne noch bedanken…

Bitte sehr!

Prib: Ich möchte Herrn Kind und Gerry Zuber danken, dass sie damals, als ich mich schwer verletzt habe, ohne mit der Wimper zu zucken meinen Vertrag verlängert haben. Das war nicht selbstverständlich. Ich möchte den "Docs" (die 96-Ärzte Axel Partenheimer und Felix Hessel, d. Red.) sowie den "Physios" und Reha-Trainern danken, dass sie mich wieder aufgepäppelt haben, als ich nach den Verletzungen fix und fertig war. Ein Dankeschön auch an alle 96-Mitarbeiter in der Geschäftsstelle, die dafür sorgen, dass wir als Profis uns nur um Fußball kümmern müssen. Und an alle Fans.

 

Wenn Du drei, vier Highlights nennen musst, die Dir bei 96 besonders in Erinnerung geblieben sind: An was denkst Du spontan?

Prib: Puh, da gibt es viele Momente. Momente, die fürs Leben bleiben und die ich nie vergessen werde. Da ist zum Beispiel mein erstes Tor für 96 gegen Mainz 2013 – nicht nur, weil es auch ein schönes Tor war, ein absolutes Glücksgefühl. Genau wie der letzte Bundesliga-Spieltag gegen Freiburg, an dem wir die Klasse gehalten haben. Und na klar, natürlich der Derbysieg gegen Braunschweig mit dem Tor von Niclas (Füllkrug, d. Red.) nach meiner Ecke. Das war weltklasse, da hat die Arena gebebt. Das war auch eines der besten Spiele in meiner Karriere. Und natürlich der Aufstieg 2017 mit der riesigen Feier. Der damalige Oberbürgermeister Stefan Schostok hat mir vom Empfang damals am Rathaus Videos geschickt – das verursacht heute noch Gänsehaut beim Anschauen.

Zum Schluss ein Blick nach vorn. Was machst Du am 24. Oktober in diesem Jahr?

Prib: Die Frage höre ich nicht das erste Mal in den vergangenen Tagen (lacht). Deshalb weiß ich natürlich: An dem Tag spiele ich mit Fortuna Düsseldorf gegen 96. An dem Tag werde ich in meinem alten Wohnzimmer das erste Auswärtsspiel in Hannover seit Langem bestreiten.
hr

Klickt Euch hier durch ein paar weitere Bilder aus "Eddys" Zeit bei 96:

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