Im Derby-Hinspiel hast Du Dein erstes - und bislang einziges - Tor für 96 erzielt. Welche Erinnerungen hast Du an das Duell?
Niklas Hult (30): Das ganze Spiel hat sich gut angefühlt, wir hatten einen guten Teamspirit. Dann haben sie wie aus dem Nichts getroffen, aber wir haben einfach weitergemacht - und vier Tore geschossen. Ich war einer der glücklichen Torschützen. Es war ein Wahninns-Gefühl, das erste Tor im Derby zu schießen. Es war ja auch das letzte Spiel, bei dem wir ein paar Fans hier hatten. Es hat sich toll angefühlt, nach dem Spiel mit ihnen zu feiern. Das war schon etwas Besonderes.
Das fehlt jetzt schon, oder?
Hult: Ja. Fans sind sehr wichtig für den Fußball, sie können dir auf dem Platz sehr helfen. Besonders, wenn du zu Hause spielst, sind sie wie der 12. Mann. Wir haben tolle Fans, die uns super unterstützen. Natürlich vermissen wir sie sehr.
Das Spiel ist jetzt etwa vier Monate her. Was hat sich seitdem bei Dir getan?
Hult: Das war damals eines meiner ersten Spiele, ich war noch ganz neu hier. Jetzt bin ich total angekommen im Team, fühle mich sehr wohl. Die Mannschaft hat mir auch von Anfang an sehr dabei geholfen, mich hier zu Hause zu fühlen. Ich denke, wir sind insgesamt als Team immer mehr zusammengewachsen, wir haben uns gut entwickelt. Jetzt spielen wir mehr, wie wir spielen wollen. Wir arbeiten in jedem Spiel sehr hart.
Fühlst Du Dich auch schon zu Hause in Hannover?
Hult: Ja, wir fühlen wir uns sehr wohl. Für mich ist es perfekt. Ich genieße die Zeit hier. Das Team ist super, tolle Jungs. Ich bin sehr glücklich hier. Für meine Familie ist es natürlich eine spezielle Situation, sie sind die ganze Zeit zu Hause wegen Corona. Es ist einfach etwas anders aktuell, aber wir haben einander und das ist toll.
Das Wort "Derbysieg" kennst Du spätestens seit Anfang Oktober. Wie sieht es mit Deinem Deutsch sonst so aus?
Hult: Es wird immer besser (lacht). Ich verstehe schon viel. Das Sprechen ist der schwierigere Part. Dadurch, dass man aktuell nicht viel rausgehen kann, in Restaurants oder so, bekomme ich in der Hinsicht leider nicht die Übung. Hier im Team sprechen viele gut so Englisch, dass es einfach am bequemsten ist, Englisch zu sprechen (schmunzelt). Aber ich versuche, viel zu lernen, zum Beispiel auf den Busfahrten zu Auswärtsspielen. Aber mit Corona ist es einfach alles etwas komplizierter. Ich gebe mein Bestes, aber es dauert einfach ein bisschen.
Das hört sich gut an. Kommen wir noch einmal zurück aufs Sportliche. Jetzt steht das Derby-Rückspiel an. Kribbelt es schon?
Hult: Ja, auf jeden Fall. Auch wenn es durch Corona natürlich anders ist. Unter normalen Umständen trifft man Fans in der Stadt, jeder redet darüber. Dieser Kontakt nach außen fehlt aktuell natürlich, was sehr, sehr schade ist. Aber jedem ist trotzdem klar, was für ein wichtiges Spiel das ist.
Wie sieht's in der Kabine aus? Gib' uns da mal einen Einblick.
Hult: Es wissen alle, worum es geht - das haben wir als Neuzugänge hier schon lange vor dem Hinspiel gelernt. Wir müssen einfach so weitermachen, an viele gute Aspekte von zuletzt anknüpfen, und dann hoffe ich, dass wir gewinnen.
Wieder mit einem Tor von Dir?
Hult: Es wäre großartig, wieder im Derby zu treffen (lacht). Ich werde auf jeden Fall mein Bestes geben.
Vielen Dank für Deine Zeit!
hec/jb