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Cyber-Mobbing: Digitaler Angriff

Peinliche Videos, anzügliche Nachrichten oder Drohungen: Cyber-Mobbing hat viele Gesichter. Was dahintersteckt und was dagegen helfen kann, erläutert die AOK.

Gerade Kinder und Jugendliche werden durch Psychoterror im Netz tief verunsichert. (Foto: AOK-Mediendienst)

Auch das Verbreiten von Gerüchten gehört dazu
Cyber-Mobbing, auch Cyber-Bullying genannt, meint absichtliches Beschimpfen, Bedrohen oder Belästigen. Das geht über eine längere Zeitspanne hinweg – und zwar im virtuellen Raum. Dabei ist egal, ob es sich um fiese Nachrichten in sozialen Netzwerken handelt, sexualisierte Inhalte in Messengerdiensten oder um bloßstellende Clips auf Videoplattformen. Auch das Verbreiten von Gerüchten oder unerwünschte Anrufe auf dem Handy gehören dazu.

Die Attacken werden gezielt verbreitet und richten sich gegen bestimmte Personen. Der Täter bleibt dabei meist anonym. Oft kennen sich Opfer und Täter jedoch aus dem realen Leben. Sie können Leute aus Sportverein, Schule oder Nachbarschaft sein.

Einen bestimmten Anlass hat das Cyber-Mobbing nicht unbedingt – ebenso wenig wie Mobbing im realen Leben. In vielen Fällen fängt das Mobbing online an und verfestigt sich dann offline oder umgekehrt. Oft geht es den Tätern schlicht darum, das Opfer auszugrenzen, sich mächtig zu fühlen oder andere zu beeindrucken.

Von Cyber-Mobbing abzugrenzen ist das sogenannte Cyber-Grooming. Dabei geht es den Tätern vorrangig darum, das Vertrauen ihrer oft minderjährigen Opfer zu gewinnen. Anschließend finden meist sexuelle Übergriffe oder Missbrauch statt – online oder offline.

Mädchen etwas häufiger betroffen
Etwa jeder zehnte Teenager hat schon mal Cyber-Mobbing erlebt. Mädchen sind etwas häufiger betroffen als Jungen. Die Pandemie könnte das Problem noch verschärfen, warnen Fachleute. Denn Kinder und Jugendliche verbringen (notgedrungen) noch mehr Zeit im Internet und pflegen soziale Kontakte auf verschiedenen Plattformen.

Aktuell ist Cyber-Mobbing in Deutschland noch kein eigener Straftatbestand. Doch im Strafgesetzbuch sind einige Gesetze festgeschrieben, die auch im Kontext von Cyber-Bullying relevant sind. Zu nennen sind beispielsweise Beleidigung, Verleumdung sowie Nötigung und Bedrohung. Auch Gewaltdarstellungen sowie Verletzungen des Persönlichkeitsrechts, des Rechts am eigenen Bild oder am eigenen Namen kommen in Betracht. Solche Tatbestände können mit Geld- und Freiheitsstrafen geahndet werden. Dafür ist es wichtig, die Vorgänge möglichst genau zu dokumentieren.

Sinnvolle Tipps und Regeln:
Das Risiko, von Cyber-Mobbing betroffen zu sein, lässt sich bereits mit ein paar einfachen Tipps senken. Sensibilisieren Sie Ihr Kind für mögliche Gefahren in der Online-Kommunikation und sprechen Sie über ein paar sinnvolle Regeln:

  • Sparsam mit sensiblen Daten umgehen. Je mehr man preisgibt, umso angreifbarer macht man sich.
  • Freundschaftsanfragen gründlich prüfen und nur gute Bekannte aus dem realen Leben akzeptieren.
  • Private Daten wie Adresse, Handynummer oder Mailadresse mit Klarnamen nur mit echten Freunden teilen. Gleiches gilt für Fotos und Videos.
  • Profile so einstellen, dass nur das Netzwerk die Informationen sieht. In den Benutzereinstellungen gibt es oft eine Menge Optionen, um die Profile auf „privat“ zu stellen.
  • Fake-Profile mit eigenen Daten wie Name und Bilder sperren lassen.
  • Nutzer blockieren, die beleidigende oder unangemessene Inhalte schicken und diese beim Betreiber der Website melden.

Anlaufstellen für mehr Informationen:

  • SCHAU HIN! hilft Eltern bei der Medienerziehung.
  • Informationen, kostenlose Broschüren und Hilfsangebote für Eltern, Kinder und Jugendliche bietet die Initiative klicksafe.
  • Auf der Online-Beratungsplattform JUUUPORT helfen sich Jugendliche gegenseitig bei Problemen im Internet.
  • Das Bündnis gegen Cybermobbing veröffentlicht Ratgeber, Studien, Vorträge und vieles mehr.
  • Der Verein Cybermobbing-Hilfe e.V. wurde von einem betroffenen Schüler gegründet. Er setzt sich für Betroffene ein und gibt Tipps und Hilfestellungen.
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