NIEMALSALLEIN

 

Hannover (wie). Der Transferpoker um den 19-jährigen Mittelfeldspieler Mesut Özil ist noch nicht entschieden: Der Fußball-Bundesligist Hannover 96 bemüht sich weiterhin um den „U 21“-Nationalspieler, der allerdings auch vom Meisterklub VfB Stuttgart umworben wird. „Ein Fortschritt ist nicht erkennbar“, stellte gestern ein skeptischer 96-Klubchef Martin Kind fest. „Wir beurteilen das im Moment sehr zurückhaltend. Und wir bräuchten jetzt mal ein eindeutiges Signal von dem Spieler und vom FC Schalke.“

Wie berichtet, war der vom Boulevard zum „Problem-Profi“ abgestempelte Gelsenkirchener mit türkischen Wurzeln bei Manager Andreas Müller und Trainer Mirko Slomka vor allem wegen Verstimmungen zwischen Özils Vater Mustafa und Spielerberater Berater Reza Fazeli einerseits sowie den Schalkern andererseits in Ungnade gefallen. Ein „kicker“-Interview des Spielers mit Vorwürfen gegen den Klub besorgte nun den Rest. „Nach diesem Interview ist die Tür zu“, schimpfte Trainer Mirko Slomka.

Offensichtlich beharrt der FC Schalke inzwischen nicht mehr auf der ursprünglich im Raum stehenden Ablösesumme von sieben Millionen Euro. Doch wie weit Manager Müller in den Verhandlungen davon nachgibt, war gestern noch nicht abzusehen. Dabei ist der VfB Stuttgart wohl in der besseren Ausgangslage – nicht zuletzt, weil der Klub gestern den Abschied des Brasilianers Ewerthon zu Espanyol Barcelona bestätigte – das bietet Spielraum in Kader und Klubkasse. „Wir haben unser Interesse an Özil bekundet. Aber die sieben Millionen Euro Ablöse, die im Raum stehen, sind zu hoch“, meinte VfB-Teammanager Horst Heldt. Auch Stuttgarts Trainer Armin Veh hat ein Auge auf Özil geworfen: „Er ist eines der größten Talente in Deutschland und würde uns weiterbringen.“
Bei Hannover 96 gab sich vor allem Trainer Dieter Hecking als Fan Özils zu erkennen, der die Spielmacherrolle im Mittelfeld ausfüllen könnte. „Diese Position ist bei 96 seit Jan Simak vakant“, ergänzte 96-Sportdirektor Christian Hochstätter jetzt beim Medien-Neujahrsempfang des Klubchefs. „Aber wir haben eine intakte Mannschaft und wollen nichts ins Wackeln bringen“, meinte Hochstätter mit Blick auf das Umfeld des Spielers. Der hatte sich in Gelsenkirchen nicht auf einen mit bis zu 1,5 Millionen Euro pro Jahr dotierten Vertrag eingelassen. Dazu Kind: „Das ist alles etwas unglücklich gelaufen, aber es ist auch nicht unsere Baustelle. Allerdings machen das ganze Umfeld und die öffentliche Diskussion es auch nicht leichter für uns.“

 

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