"Ich würde so etwas nicht sagen, wenn ich da ein Problem hätte", fuhr Slomka fort. Problematisch war demnach nur die Leistung, nicht aber die Personalie. Schwierig wäre der Torwarttausch vom jungen "Flo" zum alten "Gospo" sowieso deshalb, weil niemand garantiert, dass die 13 Jahre ältere Nummer zwei besser hält. Uwe Gospodarek (36) hat sein letztes Bundesligaspiel vor 15 Monaten gemacht – kein gutes damals beim 1:3 der Gladbacher gegen Cottbus.
Und Fromlowitz? Pendelt sich in einem merkwürdigen Rhythmus ein. Jedem starken Spiel folgt ein schwaches: In Mainz (0:1) hielt er 96 mit zwei Paraden im Spiel, gegen Nürnberg (1:3) kassierte er zwei Beinschüsse, in Hoffenheim (1:2) wirkte er solide, gegen Bremen haltlos. Danach urteilte Trainer-Oldie Udo Lattek im DSF-Doppelpass besorgt: "Wenn Fromlowitz nächste Woche wieder spielt, wird er die ganze Mannschaft verunsichern." "Udo beeindruckt mich immer wieder", kontert Slomka Latteks Fernanalyse ironisch.
In Dortmund dürfte sich der Kollege Jürgen Klopp ohnehin über die Torwart-Diskussion in Hannover wundern. Er führt in Dortmund selbst eine. Mit dem früheren 96-Torwart Marc Ziegler kassierte der BVB in den vergangenen drei Spielen zehn Tore – genau wie Fromlowitz. Nummer eins Roman Weidenfeller (Kniewunde) wurde Sonntag beim 2:0-Test der Reserve gegen Braunschweig nach vier Wochen Pause nur eine Halbzeit lang geprüft. In Klopps Erinnerung ist Fromlowitz ein Super-Torwart. "Zum Teil weltklasse", hatte er dessen Leistung nach dem 1:1 im Hinspiel gelobt. Es war Fromlowitz’ bestes 96-Spiel der Saison (NP-Note 1).
Daran sollte er sich erinnern, wenn Slomka ihn aufstellt. Außerdem: Nach seinen Aussetzern gegen Bremen ist wieder ein starkes Spiel dran.