NIEMALSALLEIN

Leon Andreasen lässt sich am ehesten mit einem menschlichen Kraftwerk vergleichen. Läuft der Strom in die richtigen Leitungen, profitiert jeder in seiner Umgebung von der positiven Energie, die der Däne ausstrahlt.

 

Aber wehe, Andreasen steht unkontrolliert unter Druck, dann geht das Kraftwerk hoch. Vor dem Spiel gegen Frankfurt hatte sich Trainer Mirko Slomka viel mit Andreasen beschäftigt und offensichtlich die richtigen Schalter gedrückt. "Wenn das so ist, drücke ich diesen Schalter jetzt immer", scherzte Slomka.

Mit einem eher unerwünschten Stromstoß brachte Andreasen 96 in der 14. Minute in Führung. "Er kann es einfach nicht lassen", sagte Slomka halb froh und halb kritisch. "Er will alles machen, verteidigen und Tore schießen." Andreasen gab nachher den Ungehorsam zu: "Der Trainer hat mir ganz deutlich gesagt, dass ich vor der Viererkette bleiben soll. Ich habe manchmal ein bisschen Feuer im Arsch und laufe wild herum. Heute habe ich versucht, hinten zu bleiben." Der Ausflug zum Tor blieb die Ausnahme. Sonst störte der Däne wie befohlen die Frankfurter Schaltzentrale mit Selim Teber und Alexander Meier. Es spricht für Andreasen, dass er seine Energie viel besser im Griff hat als die Frankfurter Zeitbombe Maik Franz. Aber das Feuer in ihm, das Wilde in seinem Wesen, hat den Dänen auch oft in Schwierigkeiten gebracht. 30 Tage Haft auf Bewährung brachte ihm die Disko-Schlägerei im letzten Mai in Aarhus ein. "Er ist so voller Ehrgeiz", meint Slomka. "Er geht häufig über seine Leistungsgrenze hinaus. Es ist nicht ohne Grund, dass er sich so oft verletzt hat." Andreasen fing oft zu früh wieder an, im Januar fiel er wieder mit Muskelfaserriss aus. Diesmal, so scheints, hat der 26-Jährige sein Feuer unter Kontrolle. "Die Beine sind schwer", sagt er. "aber ich habe mich lange nicht so gut gefühlt." Er hat auch lange nicht mehr so gut funktioniert.

 

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