NIEMALSALLEIN

Früher, also als wir im August noch Sommer hatten, ging Mann einmal beim Heiratsantrag auf die Knie, eine Rose zwischen den Zähnen – und dann nie mehr.

 

Heutzutage fallen sie, als gäbs nichts anderes. Doch es formiert sich bereits die Antikniefallbewegung. An der Spitze steht Guido Winkmann, der – wie sein Name schon sagt – lange sein Tagwerk als Linienrichter verrichtete. Nun winkt Guido nicht mehr mit der Fahne, sondern pfeift, aber nicht auf die Sitten. „Wir erwarten von draußen einfach Respekt, Anstand und Benehmen“, die drei Winkmann-Gebote bekam der 96-Trainer mit auf die Tribüne. Wir könnten kontern – wir erwarten einfach bessere Schiedsrichter, aber das wäre unsachlich.


Der Fall: Mirko Slomka war nach einer aus seiner Sicht falschen Entscheidung zu Boden gesunken, als arbeite er im Schauspielhaus. „Der Kniefall von Herrn Slomka war einfach zu viel“, begründete Winkmann sein Rot für den Trainer, „das wiegelt das Publikum auf.“ Manno, Winkmann!

Man kann den Kniefall auch sportlich nehmen. Wer wüsste das besser als wir in Hannover, der Hauptstadt der Knie-Fälle (und Operationen). Fußball ist nun mal Showgeschäft, und in Hannover wird zurzeit sehr attraktive Unterhaltung geboten. Die 96-Spieler knicken selbst in Unterzahl gegen Leverkusen nicht ein. Sie knieen sich richtig rein, genau wie die Fans. Hannover wird laut – wir können jetzt auch Hexenkessel!

So gute Stimmung, so laute Anti-Blindmann-Pfiffe wie beim Rot für Slomka gabs noch nicht. So geht Bundesliga – Druck auf die Winkmanns bauen sie auf Schalke immer auf. Es gehört allerdings dazu, nachher zuzugeben – so falsch lag Winkmann nicht. Doch im Fußballtheater besetzt der Schiedsrichter nun mal die Rolle der Pfeife. Und da war Winkmann wirklich klasse.

 

NEWSCENTER
RSS Feed
Fanartikel
Business
Arena
Datenschutz
Kontakt
Medien
Sitemap
Tickets
Navigation
Schließen