Nachdem er für 96 bis zur B-Jugend gespielt hatte, kam er über die TuS Marathon nach zum TuS Celle FC – anschließend spielte er noch für den SC Langenhagen und die VfV Hildesheim. Dann der Knorpelschaden – und Schluss. Rückblickend sieht der gebürtige Hannoveraner das Positive daran: "Desto früher konnte ich in den Trainerberuf einsteigen" – beim FC Can Mozaik in der Bezirksliga. Ab 2009 saß er dort für rund zwei Jahre auf der Bank - dann wurde ein gewisser André Breitenreiter von einem gemeinen Bekannten auf ihn aufmerksam gemacht.
Gemeinsamer Start beim TSV Havelse
Breitenreiter hatte zu diesem Zeitpunkt – im Januar 2011 – gerade als Chefcoach beim TSV Havelse angeheuert und war auf der Suche nach einem Co-Trainer. Nach der ersten Kontaktaufnahme ging alles ganz schnell: "Wir haben Sonntagabend telefoniert, uns für Montagmittag verabredet und Montagabend stand ich schon mit auf dem Platz", kann sich Bulut noch sehr gut an den Start des Gespanns Breitenreiter/Bulut erinnern.
Breitenreiter: "Ein Super-Typ"
Das ist nun mehr als sechs Jahre her und die beiden arbeiten noch immer zusammen. "Volkan ist nicht nur meine absolute Vertrauensperson", erklärt der Chef über seinen Co. "Er ist mittlerweile auch einer meiner besten Freunde. Es ist sehr wichtig für mich, ihn an meiner Seite zu haben, ein Super-Typ – und hat immer ein offenes Ohr für die Spieler."
Und beide haben auch immer ein offenes Ohr füreinander: "Wir diskutieren oft und auch kontrovers", beschreibt Bulut die Zusammenarbeit mit Breitenreiter. "Er möchte keinen Ja-Sager an seiner Seite und gibt mir das Gefühl, auf meine Meinung sehr viel Wert zu legen." Und er fügt an: "Man kann schon sagen, jetzt nach knapp sieben Jahren, dass wir uns einfach blind verstehen. Da braucht es nicht vieler Worte, da weiß der eine sofort, was der andere will oder meint."
"Das kann echt funktionieren"
Gemeinsam haben beide innerhalb kurzer Zeit einen steilen Aufstieg erlebt: Nachdem sie mit herausragenden Ergebnissen beim TSV Havelse auf sich aufmerksam gemacht hatten, folgten weitere erfolgreiche Stationen in Paderborn und auf Schalke. Nun sind sie seit März wieder gemeinsam in ihrer Heimatstadt tätig: bei Hannover 96. Es ist ein un- und außergewöhnlicher Weg, den die beiden hinter sich haben. Auf die Frage nach einem Schlüsselmoment in der gemeinsamen Trainerlaufbahn erinnert Bulut sich an eine Rückfahrt aus Hamburg: "Wir kamen mit Havelse von einem Auswärtsspiel gegen die U23 von St. Pauli wieder. Es war schon dunkel auf der Autobahn und wir sind an der Imtech Arena (damaliger Name des Volksparkstadions, Anm. d. Red.) vorbeigefahren, die so schön geleuchtet hat. Dann hat er zur mir geguckt, rübergezeigt und gesagt: Da müssen wir hin. Da haben wir uns angeguckt und gesagt: Das kann echt funktionieren."
Und es hat funktioniert.
hec/jb