Anpacken für die Jugend
Felix Schnake hatte am Wochenende alle Hände voll zu tun. Der 35-Jährige ist Objektverwalter in der 96-Akademie und zuständig für die Infrastruktur des gesamten Geländes in der Eilenriede. Die Wettervorhersage am Ende der vergangenen Woche sagte Schnee und Minustemperaturen für Hannover und den ganzen Norden voraus. Grund genug für Schnake, frühzeitig tätig zu werden: „Andere Standorte meldeten bereits Mitte der Woche Spielausfälle für das Wochenende aufgrund der Unbespielbarkeit der Plätze. Wir hatten vorgesorgt. Unsere eigenen Fahrzeuge und Mitarbeiter sowie die Fahrzeuge einer externen Firma waren am Wochenende im Einsatz, um die Plätze bespielbar zu halten.“ Ab Samstag morgen um sechs Uhr waren zwei Kleintraktoren mit Schneeschild unterwegs und konnten den Kunstrasenplatz Vier innerhalb von knapp zwei Stunden vom Schnee befreien. Auch Kunstrasenplatz Drei konnte so für den Spielbetrieb ertüchtigt werden, sodass die Heimspiele der U19 und U17 sowie die Partien der übrigen Akademie-Teams und der 96-Mädchenmannschaften stattfinden konnten.
Anspruchsvolle Aufgabe
Die Pflege der Fußballplätze in der 96-Akademie ist eine aufwendige und anspruchsvolle Aufgabe für alle Beteiligten. Vieles muss beachtet werden, es dürfen keine Fehler passieren, weiß Schnake: „Die Kunstrasenplätze können wir nur mit Kleintraktoren befahren, um Schnee zu räumen. Mit größeren Maschinen würden wir den Belag ruinieren. Naturrasenplätze, wie im Eilenriedestadion, können wir gar nicht mit schwerem Gerät räumen, hier kommt die Rasenheizung zum Einsatz, die wir auch auf Platz vier einsetzen.“ Stichwort Eilenriedestadion: Hier soll planmäßig am Samstag das Regionalliga-Spiel der U23 gegen den FC Kilia Kiel stattfinden. Wie entschieden wird, ob ein Spiel stattfindet oder nicht, erzählt Schnake: „Bis 24 Stunden vor Spielbeginn geben wir als Hannover 96 nach Rücksprache mit allen Beteiligten unsere Einschätzung, ob der Platz bespielbar ist oder nicht. Am Spieltag selbst fällt der Schiedsrichter die endgültige Entscheidung.“
Stolz auf die Teamleistung
Trotz aller Technik, dem Engagement aller Beteiligten und jeder Menge Erfahrung im Umgang mit Wetterkapriolen weiß auch Schnake, dass dem menschlichen Einfluss Grenzen gesetzt sind: „Klar, bei Blitzeis, dauerhaftem, starkem Schneefall oder Starkregen können wir auch nichts machen, dann müssen allein schon aufgrund der Sicherheit für die Zuschauerinnen und Zuschauer die Spiele abgesetzt und auf einen späteren Termin verlegt werden. Das ist aber stets die allerletzte Option für uns. Wir wollen spielen, dafür tut das Team hier alles und da sind wir auch stolz drauf, wenn wir das den Mannschaften ermöglichen können.“ Neben den Spielfeldern selbst muss natürlich auch dafür gesorgt werden, dass die Wegeführung zu den Plätzen sicher ist, die Straßen gekehrt sind, das Gelände mit Granulat abgestreut und die Verkehrssicherheit gewährleistet ist. „Da arbeiten wir mit der Firma Andreas Milde Garten und Landschaftsbau zusammen. Der Austausch ist sehr eng und die Kollegen unterstützen uns auch bei spontanen Einsätzen, dafür sind wir sehr dankbar. Ohne professionelle Partner an unserer Seite könnten wir das nicht umsetzen“, erläutert Schnake.
Rasenheizung „kein Wundermittel“
Eines ist dem Objektverwalter noch wichtig: „Zur Rasenheizung gibt es immer wieder Missverständnisse. Wir gehen - alleine schon aus Gründen des Umweltschutzes und der Ressourcenschonung - sehr verantwortungsvoll mit dem Einsatz der Rasenheizung um. Sie unterstützt uns dabei, den Spielbetrieb im Winter aufrecht zu halten, ist aber auch kein Wundermittel. Weder ist sie in der Lage, den Schnee vom Feld abzutauen, noch ist sie eine Rasentrocknung. Das heißt, trotz Rasenheizung kann auch uns bei starken Niederschlägen jederzeit eine Spielabsage drohen.“
Felix Schnake und sein Team mögen größtenteils unsichtbar im Hintergrund agieren, aber nur dank ihrem engagierten und fachkundigen Handeln können unsere jungen Roten auch im Winter ihrem Traum hinterherjagen, eines Tages Fußballprofi zu werden.