Aufstieg im Visier
In der Saison 2017/18 trat der Hamburger SV erstmals in seiner Vereinsgeschichte den Gang ins Fußball-Unterhaus an. Mittlerweile verbringen sie das sechste Jahr in Folge in Liga zwei. Wie auch in den vergangenen Jahren spielten die Hanseaten auch letzte Saison bis zum Schluss um den Aufstieg in die Bundesliga mit. Am letzten Spieltag sahen sich viele Anhängerinnen und Anhänger des HSV nach dem 1:0-Auswärtssieg beim SV Sandhausen bereits im Fußball-Oberhaus, bis Aufstiegskonkurrent Heidenheim in letzter Minute den Siegtreffer über Regensburg erzielte und den HSV auf Tabellenplatz drei verdrängte. Schließlich waren sie in der Relegation gegen den VfB Stuttgart gefordert. Das Hinspiel (0:3) sowie das Rückspiel (1:3) ging aus Sicht der Hamburger verloren, weshalb die Hanseaten in dieser Saison einen erneuten Anlauf nehmen.
Klare Spielphilosophie
Seit Sommer 2021 steht Tim Walter an der Seitenlinie des Nordklubs. Der Übungsleiter, der mittlerweile in seiner dritte Saison bei den "Rothosen" ist, führte den HSV zweimal in Folge auf den Relegationsplatz. Dieser Erfolg ist unter anderem seiner klaren Spielphilosophie zu verdanken. Der 48-jährige setzt auf ein stets risikoreiches und offensives Spiel. Viel Ballbesitz, kurze Pässe und hohes Anlaufen stellen die Grundsteine seiner Spielidee dar. Dies belegen auch die Statistiken: Mit insgesamt 40 Saisontoren erzielte der HSV - nach Fortuna Düsseldorf - die meisten Saisontore der Liga, mit durchschnittlich 55 Prozent den drittmeisten Ballbesitz. In der Vergangenheit versprach Walters Spielphilosophie viele Tore, im Gegenzug war dafür auch die Defensive umso mehr gefordert. Dies zeichnete sich auch in den jüngsten Ergebnissen ab.
Auf Tabellenplatz zwei stehend
Zum Rückrundenstart besiegte der HSV den FC Schalke 04 mit 2:0. Zum Jahresauftakt vor heimischer Kulisse gastierte der Karlsruher SC im Volksparkstadion, welches sich zum Schauplatz eines Torspektakels entpuppte. Nachdem die Hamburger früh in 0:2-Rückstand geraten waren, schlugen sie noch vor der Halbzeit doppelt zurück. In der zweiten Hälfte legte der KSC sowie der HSV noch einmal nach, bis die Karlsruher kurz vor Ende den entscheidenden Siegtreffer erzielten. Trotz 60 Prozent Ballbesitzquote sowie sieben Torschüssen mehr unterlag der HSV mit 3:4. Am verganenen Spieltag gab es für die Walter-Elf einen 2:1-Sieg gegen Hertha BSC. Mit insgesamt sechs Punkten aus den ersten drei Rückrundenspielen konnte der HSV auf insgesamt 37 Punkte aufstocken und belegt damit aktuell den zweiten Tabellenplatz.
Der HSV kann fast aus dem Vollen schöpfen
Am Freitagabend hat Tim Walter die Qual der Wahl. Bis auf Kapitän Sebastian Schonlau steht dem 48-Jährigen fürs Nordduell der gesamte Kader zur Verfügung. Auch die zuletzt angeschlagenen Robert Glatzel sowie Neuzugang Masaya Okugawa, der vom FC Augsburg auf Leibasis zu den Hamburgern wechselte, könnten eine Option für das Nordduell darstellen. Im offensiven Mittelfeldgerüst hat Walter mit Immanuel Pherai, Ludovit Reis und Laszlo Benes gleich drei mögliche Optionen für die zwei zu besetzenden Achter-Positionen. Gesetzt war in den vergangenen Startformationen ausschließlich Laszlo Benes. Der 26-jährige erzielte in dieser Saison bereits zehn Tore, sieben weitere legte er auf. Neben ihm prägt auch Robert Glatzel das Offensivgerüst der Hamburger. Der 30-jährige erzielte mit insgesamt 13 Toren ligaweit die meisten Treffer.
ko