VON GUNTHER NEUHAUS



HANNOVER. Es gibt da diese Szene aus dem August 2007, die stellvertretend für die Virtuosität von Franck Ribéry immer wieder im Fernsehen gezeigt wird. Darauf sieht man, wie der Bayern-Star einen Bremer beim 4:0 im Weser-Stadion mit einer artistischen Einlage übertölpelt. Er lässt den Ball von der Brust auf den Fuß tropfen, balanciert und lupft ihn dann vorbei.


Der damalige Bremer ist heute Hannoveraner, und Christian Schulz will über die Szene am liebsten gar nicht mehr reden: „Ist doch total egal, so was passiert auch mal im Fußball“, weiß er. Weil Ribéry heute verletzt ausfällt, verpasst Schulz die Gelegenheit, sich bei dem Franzosen zu revanchieren.


Er freut sich trotzdem auf die Herausforderung, denn Bayern ist ja „on the top“, wie Schulz sagt. „Die Bayern haben das Anpruchsdenken, die beste Mannschaft der Bundesliga zu sein. Das wird sicherlich eine gute Aufgabe.“


Schulz wird sie wahrscheinlich (wie schon beim 1:1 in Hamburg) wieder als linker Außenverteidiger angehen, denn Michael Tarnat leidet unter Adduktorenbeschwerden. Sollte der 96-Seniorchef (38) doch noch fit werden, würde Schulz ins defensive Mittelfeld neben Hanno Balitsch rücken, Altin Lala müsste auf die Ersatzbank.


In der Offensive will Hecking die Bayern offenbar mit jugendlichem Schwung überraschen. Gestern im Trainingsspiel tobten sich mit Jan Rosenthal (21) als Zehner und Gaétan Krebs (22) rechts zwei Vertreter der 96-Krabbelgruppe vorne aus. Dazu stellte Hecking wie üblich Szabolcs Huszti (24) links und Stürmer Mike Hanke (24). Das Junior-Ensemble spielte ganz ansehnlich, das A-Team gewann durch Tore von Hanke und Krebs.


Rosenthal war ja als Bruggink-Ersatz schon gegen Karlsruhe auf der Spielmacher-Position eingewechselt worden, er rettete mit seinem Treffer zum 2:2 einen Punkt.


Krebs hatte beim Fußballfest gegen Bremen (4:3) im Dezember erstmals zur 96-Startelf gehört – den kleinen Franzosen (1,65 Meter) erneut gegen einen Großen der Liga aufzustellen, könnte also durchaus Erfolg bringen.