Der Messepokal
Die ersten beiden Spiele in der Saison 1965/66 waren Partien im Europäischen Messepokal. Dieser internationale Wettbewerb wurde von 1955 bis 1971 ausgetragen, bevor der "Messepokal" unter der Schirmherrschaft der Europäischen Fußballunion als UEFA-Pokal weitergeführt wurde. In der Saison 1965/66 nahmen 48 Vereine aus 25 Ländern teil. Hannover 96 zog in der 1. Runde ein Freilos, bevor dann der in der 2. Runde der vielfache portugiesische Meister FC Porto als Gegner ausgelost wurde.
Am 10. November 1965 besiegte das Team von Trainer Kronsbein in einem begeisternden Spiel im Niedersachsenstadion die Portugiesen überraschend sicher mit 5:0 (2:0). Bereits nach sechs Minuten führten die 96er klar mit 2:0. Von diesem Schock erholten sich die Portugiesen während des gesamten Spiels nicht mehr. Die neuformierte 96-Abwehr war aggressiv und stoppte fast alle Angriffe. Die erste große Chance der Gäste verhinderte der erstmals eingesetzte 96-Keeper Horst Grunenberg erst nach über 40. Spielminuten. Mit dem Tor zum 3:0 durch Jürgen Bandura in der 65. Minute fanden die 96er nach der Halbzeitpause wieder ihren Spielrhythmus und der FC Porto besaß keine Siegchance mehr. Bei 96 überzeugten neben Keeper Grunenberg vor allem Fuchs, Mittrowski und Nix vor 5.000 Zuschauern in Hannover.
96: Grunenberg, Fuchs, Kronsbein, KH. Mühlhausen, Mittrowski, Bena, Klose, Siemensmeyer, Rodekamp, Nix, Bandura. Trainer: Kronsbein
Porto: Rui, Luiz, Atraca, Pinto, Almeida, Valdemar; Jaime, Amauri, Antonito, Ernesto, Nobrega
Zuschauer 5.000
Tore: 1:0 Walter Rodekamp (4.); 2:0 Hans Siemensmeyer (6.); 3:0 Jürgen Bandura (65.); 4:0 Udo Nix (73.); 5:0 Hans Siemensmeyer (82.)
Das Rückspiel in Porto
Im Rückspiel unterlag 96 im Dezember 1965 vor 17.500 Zuschauern in Porto zwar mit 2:1 (1:1) – aber das Team von Trainer Kronsbein verstand es geschickt immer wieder gefährlich aus der Tiefe heraus anzugreifen. Die Heimmannschaft ging nach einem Kopfball von Mittelstürmer Antonio in Führung, drei Minuten vor dem Seitenwechsel erzielte Udo Nix (42. Min.) mit einem 20m Schuss, der unter dem Keeper durchrutschte, den Ausgleich. Die Entscheidung fiel durch einen Handelfmeter, den Nationalspieler Pinto zum 2:1 Endstand verwandelte.
Hannover 96 qualifizierte sich damit aber für das Achtelfinale gegen den FC Barcelona.
96: Podlasly, Fuchs, Kronsbein, KH. Mühlhausen, Laszig, Bena, Gräber, Siemensmeyer, Rodekamp, Nix, Bandura. Trainer: Kronsbein
Zuschauer: 17.500
Tore:1:0 Manuel Antonio (20.); 1:1 Nix (42.); Custodio Pinto (69./Elfmeter)
Testspiel 1971
Hannover 96 reiste zum Wintertrainingslager in die Nähe von Sevilla (Spanien) und bestritt am 10. Januar 1971 ein Freundschaftsspiel beim FC Porto. Vor 40.000 Zuschauern erkämpfte sich das Team beim ersten Spiel nach der Winterpause ein 1:1 (0:0). Das Team von Trainer Johannsen war konditionell unterlegen, aber überzeugte kämpferisch. Torhüter Horst Podlasly, vereitelte vier gute Torchancen, den Ausgleichstreffer in der 84. Minute durch Lemos konnte er aber nicht verhindern. Eine Minute zuvor hatte Rudolf Nafziger die Führung erzielt.
96: Podlasly, Stiller, Bandura, Anders, Hellingrath, Weller, Nafziger, Siemensmeyer, Reimann (70. Bertl), Berg, Bertl (46. Brune). Trainer: Johannsen
Zuschauer: 40.000
Tore: 0:1 Rudolf Nafziger (83.); 1:1 Lemos (84.)
Testspiel 02/03
Im letzten Test vor dem Saisonstart 2002/2003 kam 96 in einem Freundschaftsspiel zu einem 0:0-Unentschieden gegen den damals amtierenden Uefa-Pokalsieger. Höhepunkt des Spiels in Hameln vor 7.000 Zuschauern war ein von 96-Keeper Gerhard Tremmel gehaltener Foulelfmeter von McCarthy in der 39. Minute.
Zunächst kam 96 gegen kompromisslose und aggressive Portugiesen nur schwer ins Spiel. So hatte Porto auch die erste Chance: Fernandez` Kopfball stellte Gerhard Tremmel jedoch nicht vor wirkliche Probleme (6.). Zwar spielte der FC Porto in der Folge zunächst feldüberlegen, konnte sich jedoch gegen die gut gestaffelte Abwehr der Roten keine großen Chancen erspielen, zumal die Stürmer ein ums andere Mal in die Abseitsfalle tappten. 96 erste Chance entwickelte sich in der 22. Minute: Wieder war es Christiansen, der nach einem, von Dabrowski eingeleiteten, Angriff eine Rechsflanke von Cherundolo mit dem Kopf am Gehäuse vorbeilegte.
Die Schlüsselszene des Spiels folgte in der 39. Minute: Plötzlich stand Alenichev nach einer Hereingabe ganz alleine vor Tremmel und wurde von Konstantinidis von den Beinen geholt. Den fälligen Elfmeter, der das untere linke Eck anvisierte, konnte der 96-Keeper abwehren. Tremmel, der sich zu einem „Elfmetertod“ zu entwickeln scheint und auch noch eine Chance von Cavalho vereiteln konnte (42.) , rettete somit das torlose Remis in die Kabine.
In Hälfte zwei wechselte 96 drei neue Spieler ein, die Portugiesen schickten bis auf zwei Akteure ein komplett neues Team auf den Rasen, das der A-Besetzung näher kam als das der ersten Halbzeit.
In der 51. Minute hätte 96 in Führung gehen können: Nachdem Jiri Stajner sich klasse auf der rechten Seite durchsetzte, konnte die gegnerische Abwehr das Leder nicht weit genug aus der Gefahrenzone herausspielen. Cherundolo versuchte es aus 10 Metern mit links, hatte aber Pech, dass sein Schuss noch leicht abgefälscht wurde und das Tor knapp verfehlte. Nur eine Minute später reagierte 96-Keeper Ziegler bei einem Marco Ferreira-Schuss aus spitzem Winkel prächtig.
96 wurde mutiger, die Kombinationen liefen besser, das Spiel gewann an Niveau. Zunächst versuchte es jedoch der Brasilianer Deco, der heute beim FC Chelsea spielt, mit einem 30-Meter-Freistoß, den er aber knapp über das Tor zirkelte (68.). Kurz danach landete eine Rechtsflanke von Stendel bei einem Gegenspieler, prallte von diesem aber genau vor die Füße von Idrissou, der aber zu überrascht war und die Chance nicht nutzen konnte (71.). Aufgrund der zweiten Hälfte wäre ein Sieg der Roten durchaus verdient gewesen und sieben Minuten vor Spielende brach im Hamelner Weserberglandstadion kurzzeitig tatsächlich Torjubel an, um dann wieder zu verstummen. Mo Idrissou hatte einen Lindemann-Freistoß mit dem Kopf erwischt, doch der Aufsetzer touchierte nur das Außennetz des kurzen Pfostens anstatt im Gehäuse zu landen. So blieb es beim schlussendlich leistungsgerechten Unentschieden.
Hannover 96: Tremmel (ab 46. Ziegler) – Cherundolo (ab 75. Stefulj), Konstantinidis (ab 46. Zuraw), Vinicius (ab 75. Mertesacker), de Guzman (ab 61. Schuler) – Lala, Dabrowski (ab 46. Idrissou), Krupnikovic (ab 75. Lindemann) – Stajner (ab 61. Stendel), Christiansen (ab 61. Brdaric), Simak (ab 79. Pfingsten) Trainer: Rangnick
FC Porto: Nuno (ab 46. Baia), Paulo Ferreira, Jorge Costa (ab 46. Pedro Emanuel), Ricardo Cavalho (ab 46.Ricardo Costa), Mario Silva (ab 46. Nuno Valente) - Alenichev (ab 46. Maniche), Tiago (ab 46. Deco), Pedro Mendes - Bosingwa (ab 46. Marco Ferreira), McCarthy (ab 46. Jankauskas), Ricardo Fernandes (ab 46. Cesar Peixoto). Trainer : José Mourinho
Neuauflage am Freitag
Diesen Freitag ist es endlich wieder soweit und der FC Porto ist erneut Gast in Hannover. Wenn Ihr dabei sein wollt, um Champions-League erfahrenen Spieler wie Quaresma in der AWD-Arena zu beobachten, dann sichert Euch am besten jetzt noch ein Ticket für die Partie mit internationalem Flair!
Tickets kosten ab 6 Euro (ermäßigte Stehplatzkarten z.B. für Jugendliche bis 18 Jahre) bis maximal 20 Euro (z.B. Westtribüne oder Osttribüne Mitte) und sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen, im 96-TicketShop sowie telefonisch unter 01805 – 1896 00 erhältlich.