NIEMALSALLEIN

«Robert Enke sprach von „Offenbarunseid“ und fand deutliche Worte für den Schnitzer von Jan Schlaudraff vor dem 0:1. Vorher war der 96-Kapitän von den Bayer-Fans verhöhnt worden.

 

 »VON ANDREAS WILLEKE LEVERKUSEN. So angefressen wie noch nie vor einer Fernsehkamera präsentierte sich Robert Enke direkt nach dem 0:4. „Wenn ich den Ballverlust zum 0:1 sehe, da fällt mir nichts mehr ein“, sagte der 96-Kapitän. Ziel der Kritik: Jan Schlaudraff, dessen Fehlpass vor dem 0:1 den Anfang vom Ende bedeutete. „Er wurde sehr viel gelobt. Und dann kommt so ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung. Das geht nicht“, kommentierte Enke verständnislos.

Der Nationaltorhüter war der einzige Lichtblick in einer ansonsten desolaten 96-Mannschaft. „Wir hatten viele Verletzte und viele Kranke, aber so darf man sich in der Bundesliga nicht präsentieren“, sagte Enke. Und weiter: „Irgendwann müssen wir in der Saison drin sein, und das sind wir nicht.“ Im direkten Duell mit René Adler im Kampf um die deutsche Nummer eins hatte er zuvor zu spüren bekommen, wie sich die Stimmung im Land des Gegners anfühlt. „Schießbude Enke“, verhöhnten die Bayer-Fans den 31-Jährigen. Und das Schlimme für Enke – sie haben nicht mal Unrecht. Die lauten Leverkusener Fans standen seitlich des Tores, das Enke in der zweiten Halbzeit hütete. Da wurde es ergebnismäßig richtig bitter – und damit auch für Enke. Dabei hatte es schon schlecht angefangen. Vor dem Anpfiff zeichnete der „Kicker“ Adler auf dem Platz als beliebtesten Torwart der vergangenen Saison aus. Eine Leserwahl, die vermutlich die Stimmung in Fußball-Deutschland ganz gut trifft. Dagegen muss Enke ankämpfen, aber das ist schwer, wenn ihn seine Mannschaft im Stich lässt. „Das eine ist, wie man sich vorführen lässt, dass andere, wie man ins Spiel startet“, kritisierte Enke. Wenige Meter weiter ließ sich Adler als Sieger feiern, ohne dass er dafür richtig arbeiten musste.

 

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