NIEMALSALLEIN

 

Muss Trainer Dieter Hecking in der Winterpause um seinen Job bangen?
Nein. Klubchef Martin Kind hat sich in den vergangenen Wochen nicht an einer Trainerdiskussion beteiligt und Hecking den Rücken gestärkt, das enttäuschende 1:1 gegen Arminia Bielefeld ändert nichts an seinem Kurs. Die Aussage, mit Hecking notfalls in die 2. Liga zu gehen, steht; in dieser Woche gibt es ein Gespräch zwischen Kind, Hecking und Sportdirektor Christian Hochstätter, in dem das Trio die Hinrunde „schonungslos und konstruktiv“ (Kind) analysieren will. Hecking selbst spricht von „meiner ersten schweren Phase als Trainer“ und sagt, „dass schon Sachen dabei waren, von denen ich selbstkritisch feststellen muss: Das würde ich nicht noch mal machen.“ Der 44-Jährige meint damit vor allem sein Versprechen, dass 96 in dieser Saison einen UEFA-Cup-Platz erobert. „Das werde ich nie wieder machen.“

Was passiert mit dem vor dem Bielefeld-Spiel suspendierten Hanno Balitsch?

Nach dem Zwischenfall in der Halbzeitpause in Wolfsburg (1:2) und einer Woche Straftraining für Balitsch bei der Regionalligamannschaft schienen die Fronten zwischen Trainer und Ersatz-Kapitän verhärtet. Bei der Weihnachtsfeier am Sonnabend gab es zwischen beiden einen symbolischen Handschlag, der den Streit beendete. „Wie von mir vorgesehen gab es nach dem Spiel gegen Bielefeld ein klärendes Gespräch. Das Ergebnis: Hanno wird zum Trainingsstart am 4. Januar 2009 wieder bei uns im Kader stehen“, sagte Hecking gestern. Balitsch hatte sich für seinen spöttischen Spruch zu Hecking in der Kabine („Sind Sie denn jetzt auch mal positiv?“) entschuldigt. Dass Balitsch – sportlich in der Hinrunde einer der wenigen Profis mit Normalform – bis Saisonende bleibt, bedeutet aber nicht automatisch, dass er auch in der kommenden Saison für 96 spielt.

Schlägt Hannover 96 in der Winterpause noch einmal auf dem Transfermarkt zu?
Der Bedarf ist da, das Problem aber bekannt: In der Winterpause ist selten ein Schnäppchen zu finden; auf dem Markt sind meist nur Profis, die anderswo nicht gespielt haben oder in Ungnade gefallen sind. Festgelegt hat sich Trainer Hecking, dass „wir keinen Innenverteidiger kaufen werden“. Zugreifen würde er gerne, wenn ein guter Rechtsverteidiger im Angebot wäre. Das ist als Hinweis und Warnung an Steve Cherundolo gedacht, der es sich hinten rechts ohne Konkurrenz zu bequem gemacht hat. „Blinden Aktionismus bei Neuverpflichtungen wird es aber nicht geben“, sagte Hecking.

Wird sich 96 bis zum Rückrundenstart von Spielern trennen?

Vor allem Ausleihgeschäften sind die „Roten“ nicht abgeneigt; einer der Kandidaten wäre Gaétan Krebs, der sich bei einem Zweitligisten das erarbeiten könnte, was ihm für die 1. Liga fehlt: Zweikampfstärke und Torgefahr. Chavdar Yankov hat wiederholt bewiesen, dass ihm Lust und Leidenschaft fehlen; auch sein Tempo entspricht eher dem eines Altherrenspielers. Das Problem dabei: Andere Klubs wissen das auch. Aktuelle Anfragen gibt es nicht.

Was passiert mit Szabolcs Huszti?

Einen sofortigen Wechsel von Huszti schloss Hecking kategorisch aus. Zum Saisonende ist wegen des im Juni 2009 auslaufenden Vertrages damit allerdings zu rechnen, auch wenn es für Huszti nicht so einfach wird, einen neuen Klub zu finden. Videos wie von den Spielen in Wolfsburg und gegen Bielefeld sollte sein Berater sicherheitshalber einsammeln; intern wird bei 96 vermutet, dass die Zahl der zahlungskräftigen Interessenten geringer ist, als Huszti behauptet. Fans im Internet kritisierten den leidenschaftslosen Auftritt des Ungarn gegen Bielefeld hart.

Sind die drei Führungskräfte Robert Enke, Michael Tarnat und Valérien Ismaël in der Rückrunde wieder dabei?

Torwart und Kapitän Enke ist in dieser Woche noch bei der Reha in Donaustauf; passiert nichts Außergewöhnliches, wird er nach seinem Kahnbeinbruch Ende Januar gegen Schalke wieder im Tor stehen. Auch Michael Tarnat ist nach neunmonatiger Leidenszeit wieder fit. Das Problem: Wohin mit ihm? Sein Vertreter Konstantin Rausch hat überzeugt, beide können nur hinten links spielen. Ismaël hat bei Laufbelastungen noch immer Kniebeschwerden, Hecking bezeichnet die Chancen auf ein Comeback „als gering“. Dem Franzosen droht das Karriereende.

Von Heiko Rehberg

 

 

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