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Andreasen und Krzynowek laufen bei ihrem 96-Debüt der Musik hinterher - und der Däne schwächt sein neues Team auch noch unfreiwillig

 

Das ging in die Hose, aber so richtig. So hatten sie sich ihr Debüt bei Hannover 96 garantiert nicht vorgestellt. Als Leon Andreasen und Jacek Krzynowek, die Winterneuzugänge der „Roten“, gestern Abend in Cottbus zum ersten Mal im 96-Trikot aufliefen, sollte alles besser werden. Oder zumindest nicht schlechter. Es wurde schlimm, und für Andreasen sogar richtig schlimm. Denn für den Dänen war die 96-Premiere beim 1:3 schon nach 67 Minuten beendet.

Trainer Dieter Hecking hatte sich im Vergleich zum Spiel gegen Schalke für die 1:1-Lösung entschieden. Für den verletzten Jan Rosenthal ließ er Andreasen im rechten Mittelfeld spielen, auf der linken Seite ersetzte Krzynowek den nach St. Petersburg gewechselten Szabolcs Huszti. Überraschend dabei war besonders die Rolle, die Andreasen übernehmen musste. Der Defensivspezialist sollte auch das Offensivspiel der „Roten“ mitgestalten, was dem 25-Jährigen jedoch überhaupt nicht gelang. Er zog wie aufgedreht im Mittelfeld seine Kreise und fiel schon früh mehr durch hartes Einsteigen und Fouls auf als durch Spielfreude und kluge Pässe. Für eines dieser Fouls bekam er in der 1. Halbzeit auch die Gelbe Karte – und die hatte nach der Pause Folgen. Als der Däne mit gestrecktem Bein in einen Zweikampf mit Cagdas Atan ging, zeigte ihm Schiedsrichter Peter Gagelmann die Gelb-Rote-Karte.

Für Andreasen eine zu harte Entscheidung. „Ich bin enttäuscht, aber auch sauer. Die zweite Gelbe Karte war nicht okay, ich habe das Bein noch zurückgezogen. Doch plötzlich liegt er da und schreit rum, als hätte er sich das Bein gebrochen. Dafür habe ich kein Verständnis“, sagte der Däne. Ein paar Gewissensbisse plagten ihn aber schon, denn mit seinem Platzverweis sanken auch die 96-Siegchancen: „Ich fühle mich schuldig“, sagte Andreasen.

Der andere Neue spielte zwar bis zum Abpfiff, doch sagen wollte er nichts. Krzynowek verschwand wortlos Richtung Dusche, zu tief saß auch bei ihm die Enttäuschung nach dem furchtbaren Auftritt der Mannschaft in Cottbus. Dabei sahen die ersten Aktionen des Polen vielversprechend aus. Seine technischen Möglichkeiten zeigte er bei einigen Dribblings, insgesamt hatte er jedoch zu wenige gute Aktionen. Und dass Konstantin Rausch auf der linken Seite zum Ende der 1. Halbzeit immer öfter allein gegen zwei Cottbuser verteidigen musste, bestätigte das, was man schon ahnte: Die Arbeit in der Defensive liegt Krzynowek nicht besonders.

Nach dem Seitenwechsel durfte sich der 32-Jährige auf der zentralen Mittelfeldposition versuchen, doch auch er schaffte es nicht, dem Spiel der „Roten“ Struktur oder wenigstens den Ansatz von Spielkultur zu geben.

„Natürlich sind die beiden nicht an der Niederlage schuld“, sagte Hecking. Besonders groß war ihr Beitrag zum Verhindern des Debakels von Cottbus aber auch nicht.

VON CHRISTIAN PURBS

 

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