NIEMALSALLEIN

Hannovers Pokal-K.o. mit Pech, aber auch ohne Mut

0:2 in der Verlängerung – 96 schied gestern unglücklich im Pokal gegen Schalke aus.

 

VON GUNTHER NEUHAUS
GELSENKIRCHEN. Wow, das rockte. Mit der Instrumentalversion des Status-Quo-Klassikers „Whatever you want“ wurde das Publikum auf den Pokalhit eingestimmt. Natürlich sind die Schalker lange nicht so weit, ihrem Publikum jeden Wunsch erfüllen zu können, wie der Titel (ins Deutsche übersetzt) ja vermitteln könnte.

In der Bundesliga fehlt noch der richtige Rhythmus – und auch im Pokalspiel gegen 96 sah das lange nicht nach einem stimmigen Vortrag aus. Aufregung gabs allenfalls, als Frank Fahrenhorst den Ball volley an die eigene Latte beförderte. Als es mit einem Nullnull in die Pause ging, gabs verhaltene Pfiffe, Schalkes Trainer Mirko Slomka sprach von einer „katastrophalen ersten Halbzeit“.
Sein Torwart Manuel Neuer, zuletzt als Flutschfinger verunglimpft, hatte allerdings auch so gut wie nichts zu tun. Das lag vor allem daran, dass 96 zwar bisweilen mit Tempo kombinierte, es im Abschluss aber an Präzision und am Durchsetzungsvermögen mangelte.

Nein, diese Pokalpartie rockte noch nicht – doch Slomka brachte nach 55 Minuten mit Peter Lövenkrands für Ivan Rakitic einen dritten Stürmer. Seine Mannschaft bemühte sich nun etwas ungestüm um mehr Druck, und in der 65. Minute hatte Lövenkrands schon die Führung vor Augen, als er frei vor dem 96-Tor den Ball auf den Fuß bekam. Enke stürzte sich ihm aber entgegen und rettete, kurz zuvor hatte er schon knapp vor Jones den Ball aus der Gefahrenzone geboxt.
„Die Nummer eins im Tor haben wir“, sangen die mitgereisten Fans im Gästeblock. Dieser Enke schien für 96 zum Goldfinger zu werden.

Seine Vorderleute aber ließen sich nun immer weiter hinten reindrücken. Nicht, dass man zum Panikorchester zerfallen wäre, aber 96 hatte der Schalker Offensive nur noch gelegentliche Konter entgegenzusetzen. „Um Schalke rauszukegeln, hätte man das mit letzter Konsequenz bis zum Tor spielen müssen“, beklagte Trainer Dieter Hecking, dass der „Raum nicht besser genutzt wurde“. Dieses Spiel lebte nun von der Spannung, 96 stemmte sich gegen das Aus – und kämpfte sich in die Verlängerung, die eine gemeine Pointe bringen sollte. Eine Flanke von Rafinha flog von der rechten Seite in hohem Bogen gegen den linken Pfosten, prallte von dort gegen den Arm von Robert Enke und hinein ins Tor. Der 96-Torwart hatte keine Chance zu reagieren, machte bei dem Treffer aber eine unglückliche Figur. Das hatte er nicht verdient. „Das war reines Pech“, stellte Enke später genervt fest.

96 bemühte sich noch verzweifelt um den Ausgleich, und endlich musste auch Neuer nach einem Kopfball von Rückkehrer Mike Hanke reagieren (104.). Jan Rosenthal schoss zudem knapp vorbei (107.). Schließlich aber gelang Kevin Kuranyi noch das 2:0 – und 96 war schon nach der zweiten Runde raus aus dem Pokal. Der DFB-Pokal rockt nicht mehr.

 

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