NIEMALSALLEIN

Früher oder später muss Louis van Gaal auch die Torwart-Frage der Bayern lösen. In diesem Moment wird dem Holländer der deutsche Nationaltorhüter in den Sinn kommen.

 

2002 präsentierte van Gaal den damals 24-Jährigen bereits beim FC Barcelona. Ob er Robert Enke noch einmal holt? Nicht unmöglich, aber unwahrscheinlich: Denn van Gaal und Enkes Lebenslauf verbindet ein Karriere-Knick in Barcelona. Schwere Zeiten waren das vor sieben Jahren für den 96-Kapitän. Gestern sagte Enke diplomatisch: „Das lag jetzt nicht an uns beiden. Ich denke, das war damals auch ein bisschen zu früh für mich. Es war eine große Unruhe im Verein.“ Es gab Fanrevolten und öffentliche Demonstrationen gegen van Gaal, dazu lokalpatriotische Stimmungsmache für den katalanischen Torwart Victor Valdes, damals 20 Jahre jung. Van Gaal rettete sich vorübergehend mit einer klubpolitischen Entscheidung: Er stellte Valdes ins Tor und opferte Enke. Diese Vorgeschichte gilt als schlechte Grundlage für eine neue gemeinsame Erfolgsstory bei den Bayern. Die hingeworfenen Aussagen des Managers Uli Hoeneß über Enke mögen noch als taktische Nebelkerzen im ständigen Verhandlungspoker durchgehen. Zuletzt befand der Manager den 96-Kapitän sogar als zu alt für die Bayern. Die baldige Machtübernahme van Gaals dürfte aber bedeuten, dass 96 kein Millionen-Angebot für Enke aus München erwarten sollte. „Im Moment sieht es so aus, als ob ich bei 96 bin“, sagte Enke. „Sollten noch Angebote kommen, wird sich der Verein die anhören, werde ich mir die anhören, und dann werden wir entscheiden.“ Ob Leverkusen oder Wolfsburg anruft, hängt davon ab, ob van Gaal bei seiner Torwartsuche zuerst an René Adler oder Diego Benaglio denkt.


VON DIRK TIETENBERG UND THORSTEN LANGENBAHN

 

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