NIEMALSALLEIN

Noch ist er bescheiden: „Hauptsache Fußball spielen, das Geld ist Nebensache“, sagt Willi Evseev (17), Talent der U 19 von Hannover 96. Wie viele seiner Kollegen träumt er von einer Karriere in der Bundesliga. Am liebsten in Hannover.

 

Dafür ackert Willi vier- bis fünfmal die Woche nach der Schule auf dem Trainingsplatz, eine oder zwei Stunden pro Tag. Dazu kommt ein Punktspiel am Wochenende. Im Vergleich zum Trainingsaufwand einer Schwimmerin wie Lena Celina Hiller (siehe oben) hat der 17-Jährige aber noch Zeit zum Durchatmen – zwischen Hausaufgaben und Kicken gibt es genügend Zeit für seine Freunde. Finanziell braucht sich der Gymnasiast keine Gedanken zu machen, um Förderung muss er sich nicht kümmern. Er wohnt bei seinen Eltern, zwischen 600 und 700 Euro Gehalt plus Prämien bekommt er vom Verein überwiesen.

Ein ordentlicher Verdienst für einen Nachwuchskicker. Die Hälfte überlässt er seinen Eltern. „Was übrigbleibt, ist ein netter Nebenverdienst“, sagt Willi. Das Taschengeld investiert er meistens in Klamotten oder Computerspiele. Dass man als Fußballer auch außerhalb des Platzes eine Top-Kondition braucht, ist Willi durchaus bewusst. Auf das Feiern am Wochenende verzichtet er.

Auf ihn verzichtet hat zuletzt Marco Pezzaiuoli, Trainer der U-17-Nationalmannschaft – beim EM-Turnier in Jena. „Leider. Ich wäre gerne dabei gewesen“, sagt Willi. Seinen Teamkollegen hat er dennoch zum Gewinn der Europameisterschaft gratuliert. „Ab Sommer kann ich für die U 18 von Deutschland spielen, das ist eine neue Chance“, weiß Willi. Rückschläge gehören beim Sport nun mal dazu, das hat der 17-Jährige gelernt. Seit 1996 spielt er für die Roten – sein Ziel hat er über die Jahre nie aus den Augen verloren: Profi bei 96 zu werden.

VON STEPHANIE BACZYK

 

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