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Souveräner Auftritt im ZDF-Sportstudio. Die Pleite in Berlin ist „sehr ärgerlich“ für ihn.

Nach der Niederlage in Berlin gewann Robert Enke im ZDF-Sportstudio die Sympathien der Zuschauer.

 

VON GUNTHER NEUHAUS
BERLIN/MAINZ. Es kurz nach 18 Uhr am Sonnabend, als eine dunkle Limousine im Tiefgeschoss des Olympiastadions vorfuhr. Mit Robert Enke wurden Sportdirektor Christian Hochstätter und Mediendirektor Bernd Reiser zum Flughafen Tempelhof chauffiert, von dort flog die kleine Reisegruppe 96 in einem vom ZDF gecharterten Jet nach Mainz.

Die Anreise zum Sportstudio, das ab 22 Uhr aufgezeichnet wurde, war also perfekt organisiert, und auch Enkes Auftritt geriet makellos. Im Gespräch mit Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein argumentierte er so wunderbar unaufgeregt-souverän, wie er sich im Strafraum bewegt. Ohne Effekthascherei. Ohne böse Fouls gegen Konkurrenten.

Am mutigsten wurde Enke vielleicht, als er andeutete, dass es im Tor der Nationalelf, wenn überhaupt, im neuen Jahr eine neue Entwickung geben könnte: Jens Lehmann müsse wohl den Verein wechseln, um die nötige Spielpraxis für die EM zu bekommen.

Enke jedenfalls dürfte vor einem Millionen-Publkum am Fernsehen viele Sympathiepunkte gesammelt haben – es war ein Enke-Werbestudio. An der Torwand rettete er immerhin ein Unentschieden. Der 96-Torwart traf einmal unten, Ballkünstler Elvis Aydin setzte einen Treffer oben.

Ein Remis, das hätte Enke mit 96 auch in Berlin als gerecht empfunden. „Die Niederlage ist nicht verdient. Aber dafür können wir uns nichts kaufen“, klagte der 30-Jährige. Auch er hatte ja im Schneetreiben so seine Probleme, Enke war beim Zurücklaufen nach einem Gilberto-Schuss ausgerutscht (19.). „Der Schnee ist unten an den Schuhen klebengeblieben“, klagte Enke. „Da musste man jedes Mal, bevor man den Ball nach vorne geschlagen hat, die Füße sauber machen. Ich konnte das ja, die anderen Spieler nicht.“ Als „sehr ärgerlich“ empfand Enke das 0:1. „Es war Abseits. Aber kein Vorwurf, das war eine knappe Entscheidung.“

Von Berlin nach Mainz und noch in der Nacht zurück nach Hannover. Enke blieb in Bewegung am Wochenende. Gestern fuhr er nach Jena, um mit Kumpel Torsten Ziegner, Kapitän von Carl-Zeiss, dessen 30. Geburtstag zu feiern. Nächste Station ist morgen Barsinghausen – bei der Nationalelf.

 

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