NIEMALSALLEIN

Doppelschlag für Mertesacker. Er hat noch viele Freunde in Hannover. Per Mertesacker hat noch viele Freunde in Hannover – Sonnabend bekommt er endlich das Heimspiel, auf das er eineinhalb Jahre gewartet hat.

 

VON ANDREAS WILLEKE
HANNOVER. Da denkt der Unternehmer wohl doch zu geschäftsmäßig. „Er spielt jetzt in Bremen, wir haben Robert Enke und Mike Hanke“, sagt 96-Chef Martin Kind. Die beiden aktuellen 96-Spieler stehen jedoch in der Nationalmannschaft nicht in der ersten Reihe. Hanke und Enke dürfen am Sonnabend gegen Zypern die Nationalhymne nur von der Ersatzbank aus mitbrummen.
Schön in die TV-Kamera singen darf aber Per Mertesacker. Es ist sein Heimspiel, „auf das ich eineinhalb Jahre gewartet habe“. Seit dem Wechsel zu Werder hat er nur einmal in Hannover gekickt – beim Benefiz-Spiel im Arminia-Stadion für seine Stiftung. Da war Oliver Pocher der Gegner.
Bei der letztjährigen 96-Heimpartie gegen Werder fehlte Mertesacker verletzt. Beim Rückspiel in Bremen verweigerte Mertesacker den Jubel, nachdem er ein Tor gegen 96 erzielt hatte – es war ihm peinlich. „Man schießt gegen seinen alten Verein nicht gerne ein Tor.“
Schon gar nicht gegen Robert Enke, den er jetzt bei der Nationalelf wiedertrifft. „Ich freu’ mich, dass ich ihn sehe, obwohl ich auch so Kontakt zu ihm habe“, sagt Merte.
Die Verbindung zu 96 ist noch immer eng. Zeugwart Michael Gorgas sitzt bei jedem Champions-League-Spiel der Bremer auf der Tribüne. Mit 96-Profi Hanno Balitsch ist Merte befreundet.
Und bei den Eltern in Pattensen schaut er auch immer mal vorbei. Mutter Bärbel und Vater Stefan sowie die Brüder Timo und Denis werden gegen Zypern auf der Tribüne sitzen.
Mit 23 Jahren macht Merte schon sein 38. Länderspiel, aber es ist das erste in Hannover. „Es ist ein schönes Gefühl, sich in der alten Heimat zu präsentieren“, das ist keine Floskel, die ihm ein Berater vorformulieren musste.
Der 96-Chef siehts viel nüchterner, schließlich war der Transfer von Mertesacker nach Bremen „der ertragreichste“ aller Zeiten für 96. Mit diversen Nachzahlungen und Frank Fahrenhorst als Beigabe kassierte 96 acht Millionen Euro für Merte. Erreicht Werder in dieser Saison einen Champions- League-Platz, müsste der Klub erneut an 96 zahlen. „Wir haben an sportliche Erfolge gekoppelte Optionen vereinbart“, bestätigt Kind.
All das spielt für Mertesacker keine Rolle, wenn er in „sein“ 96-Stadion einläuft. Es wird ein herzlicher Empfang, am 8. Dezember wirds nicht ganz so warm. Dann kommt Merte mit Werder erneut in die AWD-Arena. „Ein Doppelschlag“, freut er sich – und macht sich schon wieder Gedanken um 96. „Ich hoffe, dass wir mit Werder bis dahin einige Punkte gesammelt haben, damit wir beruhigt nach Hannover fahren können.“
Dabei kann Merte doch stets beruhigt in die Stadt kommen. Er hat viele Freunde hier – und das nicht nur, weil er 96 die Taschen voll gemacht hat.

 

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