Hayate, Du bist jetzt schon in Deiner dritten Saison bei Hannover 96. Wie heimisch fühlst Du Dich mittlerweile in Hannover?
Hayate Matsuda: Als ich 2023 nach Hannover gekommen bin, war es das erste Mal, dass ich in Europa gelebt und für einen europäischen Verein gespielt habe. Mittlerweile bin ich in meiner dritten Saison hier und kann sagen, dass Hannover für mich zu einer zweiten Heimat geworden ist.
In Deiner ersten Saison bist Du mit der U23 in die 3. Liga aufgestiegen. Du hattest eine wichtige Rolle, warst Stammspieler und hast in den Aufstiegsspielen sogar ein entscheidendes Tor erzielt. Wie hast Du diese Saison und speziell den Aufstieg erlebt?
Matsuda: Am Ende war ich sehr zufrieden mit der Saison. Es war mein erstes Jahr hier, und wir sind direkt in die 3. Liga aufgestiegen – das war das absolute Maximum. Im entscheidenden Relegationsspiel gegen Würzburg konnte ich ein Tor erzielen und im Elfmeterschießen habe ich meinen Ball auch verwandelt. Das war schon ein ganz besonderer Moment für mich.
In der vergangenen Saison hast Du in der 3. Liga 34 Spiele bestritten, kaum Minuten verpasst, ein Tor erzielt und vier Vorlagen gegeben. Wie hat Dich diese Spielzeit in Deiner Entwicklung weitergebracht?
Matsuda: Der Abstieg am Ende war natürlich sehr enttäuschend. Gleichzeitig war es aber auch meine erste Saison im Profibereich. Ich habe mich vorher intensiv mit meinen Stärken und Schwächen beschäftigt und darüber nachgedacht, wie ich meinen Wert für die Mannschaft zeigen und einbringen kann. Weil ich über die gesamte Saison fast alle Spiele absolviert habe, konnte ich mich als Spieler stark weiterentwickeln. Persönlich war es für mich also eine gute Saison und ich konnte in der 3. Liga wichtige Erfahrungen sammeln – auch wenn das Ergebnis für das Team am Ende sehr enttäuschend war.
Jetzt bist Du in Deiner dritten 96-Saison Teil der Profimannschaft – und hast Dir direkt einen Platz in der Startelf erarbeitet. Früher hast Du meist auf der linken Seite gespielt, unter Christian Titz kommst Du nun über rechts. Was unterscheidet die beiden Positionen – und was kannst Du dem Spiel von der rechten Seite aus besonders geben?
Matsuda: Links und rechts zu spielen, ist natürlich schon etwas unterschiedlich. Ich habe mich früher immer als Spieler für die linke Seite gesehen, weil ich dachte, dass ich dort meine Stärken – Dribblings und Tempo in die Tiefe – am besten ausspielen kann. Der Trainer hat dann mit mir gesprochen und gesagt, er möchte mich auf der rechten Seite einsetzen, weil es das Beste für das Team ist. Meine Aufgabe ist es nun, dort meinen Wert zu beweisen. Ich versuche immer, alles fürs Team zu geben. Das heißt: defensiv jeden Sprint zurückzumachen und offensiv den Weg in die Box zu suchen, um Tore zu erzielen oder vorzubereiten.
Schauen wir mal auf die Zeit abseits des Platzes: Wenn das Training vorbei ist – wie sieht ein typischer Tag für Dich aus? Gibt es Orte in Hannover, an denen Du besonders gerne bist?
Matsuda: In der Nähe des Hauptbahnhofs gibt es ein japanisches Café, das ich sehr gerne mag: das Yuzu Coffee Culture. Dai (Daisuke Yokota, Anm. d. Red.) und ich sind dort fast jeden Tag. Wir trinken Kaffee, unterhalten uns und entspannen. Außerdem bin ich sehr gerne am Maschsee. Dort setze ich mich manchmal einfach auf eine Bank, schaue aufs Wasser und tue nichts. Das hilft mir, abzuschalten.
Du hast Daisuke schon erwähnt. Mit ihm steht ein weiterer japanischer Spieler im Kader. Es hört sich so an, als hätte sich eine echte Freundschaft entwickelt?
Matsuda: Dai ist für mich ein echter Freund geworden. Er ist zwar drei Jahre älter, aber wir verstehen uns auf und neben dem Platz richtig gut. Wir verbringen viel Zeit miteinander, manchmal sogar fast den ganzen Tag. Das ist für mich sehr hilfreich – und für ihn sicher auch.
Abschließend: Hast Du ein persönliches Ziel für diese Saison? Tore, Assists oder etwas, in dem Du Dich weiterentwickeln möchtest?
Matsuda: Ich habe keine speziellen persönlichen Ziele. Für mich steht immer im Vordergrund, alles fürs Team zu geben. Klar, ich freue mich über jedes Tor und jeden Assist und habe mir persönlich auch eine Marke gesetzt. Aber das sind nur Zahlen. Wichtig ist mir, dass wir als Team erfolgreich sind und möglichst viele Spiele gewinnen.
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