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Juryentscheid: Drei Siegerentwürfe beim 96-Anti-Rassismus-Shirt – und jede Menge Gewinner

Anfang Juli starteten der Arbeitskreis "96-Fans gegen Rassismus", der Fanbeirat, das Fanprojekt Hannover und Hannover 96 über die Initiative 96plus mit einem gemeinsamen Aufruf zum Einsenden von grafischen Entwürfen die Suche nach einem 96-Anti-Rassismus-Shirt. Nun sollte im nächsten Schritt eine Jury aus allen Einsendungen drei Vorschläge für ein Online-Voting bestimmen – doch der Plan wurde kurzerhand umgeschmissen…

Mehr als 60 Entwürfe
"Also, grundsätzlich ist jeder, der sich für dieses wichtige Thema stark macht, ein Gewinner", erklärte 96-Manager und Jurymitglied Horst Heldt direkt zu Beginn der rund 90-minütigen Sitzung, in der er sich gemeinsam mit Vertretern aus dem AK "96-Fans gegen Rassismus", dem Fanbeirat und dem Fanprojekt sowie den 96-Fanbeauftragten und Kollegen aus dem Marketing und der Kommunikationsabteilung der Roten durch die mehr als 60 Entwürfe arbeitete, die bis zum Einsendeschluss am 31. Juli auf die Ausschreibung hin eingetrudelt waren. Und diesen Ausspruch Heldts kann man gewissermaßen als Zusammenfassung des Verlaufs der Jury-Beratschlagung begreifen, denn: Es wird – anders als geplant – kein Voting geben. Aufgrund der überwältigend guten Auswahl fällte das Gremium die Entscheidung, dass es nicht nur einen Gewinner geben dürfe.

"Die sollten alle als Shirts produziert werden!"
Und das kam so: Nach einem intensiven Austausch hatte die Runde drei Vorschläge für das geplante Voting ausgemacht. Dann aber wurde die eine entscheidende Frage in den Raum gestellt: "Warum sollte davon denn nur ein Kandidat gewinnen? Die sollten alle als Shirts produziert werden!" Gesagt, getan! Kurzum wurde einstimmig beschlossen, dass alle drei Vorschläge in Produktion und damit auch in den Verkauf – unter anderem in den 96-Fanshops – gehen sollen. 96 wird dadurch allerdings keinen Profit erwirtschaften, denn alle Einnahmen gehen an den AK "96-Fans gegen Rassismus" und werden im Rahmen von dessen Engagement für Vielfalt und gegen Ausgrenzung sinnvoll in Aktionen und Projekte investiert. Anstelle von nur einem Gewinner werden nun natürlich alle drei Einsender der Siegershirts zur bereits ausverkauften Heimspielpremiere gegen Borussia Dortmund am Freitagabend eingeladen. Bei der Pressekonferenz vor der Partie am Donnerstag werden die Vorschläge erstmals öffentlich gezeigt. Damit sind sie auch pünktlich zu den im September anstehenden Antira-Wochen fertig. Der Verkauf startet mit dem BVB-Spiel.

Und damit nicht genug: Die Jury machte zudem aus der Fülle der guten Entwürfe einige Vorschläge aus, die als Sticker oder in Posterform produziert werden sollen, um noch mehr plakative Mittel und Möglichkeiten für klare Aussagen gegen Rassismus in der Hand zu haben. Das alles passiert natürlich in Ab- und nach Rücksprache mit den jeweiligen Einreichern.

Rassismus ist leider noch immer präsent
Rassismus und Ausgrenzung in ihren verschiedensten Formen sind noch immer präsent in unserer Gesellschaft – und da das Fußballstadion auch immer ein gesellschaftliches Spiegelbild ist, dort ebenfalls. Nicht zuletzt die widerlichen Ereignisse beim Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 Anfang des Jahres, in dessen Rahmen zwei Spieler der Gästemannschaft rassistisch beleidigt wurden, sind ein unschöner Beleg dafür. Für viel Aufklärung und eine klare Positionierung gegen Rassismus steht seit Jahren der AK "96-Fans gegen Rassismus" ein. Auch das Fanprojekt und der Klub selbst sind vielfältig engagiert. Nun wurden im gemeinsamen Shirt-Projekt alle Kräfte gebündelt – und dies kann schon jetzt als voller Erfolg verbucht werden.

Viele Gewinner
Übrigens soll keiner der Einreicher leer ausgehen. Sie alle erhalten eines der produzierten Shirts nach ihrer Wahl gratis. Denn es gilt ja: "Grundsätzlich ist jeder, der sich für dieses wichtige Thema stark macht, ein Gewinner" – auch alle diejenigen, die eines (oder mehrere) der Shirts am Ende käuflich erwerben!
hec