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Die viel gescholtene 96-Defensive zeigt sich ausgerechnet gegen den VfB Stuttgart sattelfest

 

Von Heiko Rehberg
Hannover. Hannover 0:0 gegen Mario Gomez? Ganz so war es natürlich nicht, auch wenn der derzeit beste Stürmer der Fußball-Bundesliga zwei gute Torchancen hatte und damit schon mal auffälliger war als die meisten seiner Stuttgarter Kollegen. Ansonsten zeigte Gomez an diesem Sonntag in der AWD-Arena, dass auch ein außergewöhnlicher Spieler mal einen ganz gewöhnlichen Tag haben kann.

Der Beobachter von Real Madrid, der Gomez gestern auf der Haupttribüne unter die Lupe nahm, wird den Spaniern keine neuen Erkenntnisse übermitteln können – außer vielleicht, dass Hannover 96 mal wieder ein Spiel ohne Gegentor hinbekommen hat. Aber das kennen sie ja in Madrid noch aus dem Juli vergangenen Jahres, als es in Hannover für sie eine 0:3-Pleite in Freundschaft gab.

Gomez im Griff, dessen Stuttgarter Sturmkollegen Cacau ebenfalls: Die 96-Abwehr, die sich zuletzt sogar als „Schießbude“ hatte verspotten lassen müssen, präsentierte sich endlich mal wieder unfallfrei. Das ist bemerkenswert, weil 96-Trainer Dieter Hecking links in der Viererkette erneut etwas Neues probieren musste – nach Michael Tarnat und Christian Schulz debütierte Konstantin Rausch – und in der 2. Halbzeit auf dieser Position noch einmal umstellen musste. Vinicius rückte von innen nach außen, was Frank Fahrenhorst nach langer Verletzungspause zu einem Comeback verhalf. Fahrenhorst fühlte sich eigentlich noch nicht fit genug für einen Einsatz, hatte Hecking vor dem Spiel aber gesagt: „Trainer, ich stelle mich zur Verfügung, wenn Sie mich brauchen.“

Die neue Stabilität in der Defensive ist vor allem an einem festzumachen, der genau dafür verpflichtet wurde: Valérien Ismaëls Leistung sah Hecking als „weiteren Schritt nach vorn“. Der Franzose habe „drei, vier spektakuläre Defensivszenen gehabt“, sagte der 96-Trainer. Auch Ismaël war mit seinem sechsten Einsatz „sehr zufrieden“. Es spricht für ihn, dass er zugab, „weiter viel an mir arbeiten zu müssen“. Noch löst der Franzose im Spielaufbau zu viele Situationen mit einem unpräzisen langen Pass nach vorne.

Hinten aber ist der Neuzugang von Bayern München aufmerksam und konsequent. Als er in der 1. Halbzeit nach einem Laufduell Mario Gomez mit einer sauberen Grätsche stoppte, gab es Sonderapplaus von den Fans. An den Duellen mit dem Stuttgarter Star hatte Ismaël seinen Spaß. „Es waren gute, faire Zweikämpfe“, sagte er. Bei Gomez dagegen hielt sich der Spaß in Grenzen. Wie immer in Hannover. Er schießt hier einfach keine Tore.

 

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