"Müssen da sein, wenn es darauf ankommt"

"Da sein, wenn es darauf ankommt"
Heute und morgen haben die 96-Profis frei. Nach den vier Testspielen gegen die Bundesligisten SC Paderborn (0:1), Werder Bremen (1:3) sowie VfL Wolfsburg (1:2) und den Regionalligisten Viktoria Berlin (3:3) heißt es kurz durchschnaufen, bevor es am Mittwoch von 15 Uhr an "volle Pulle Richtung Regensburg" heißt, wie es Kocak formuliert. Der Trainer hätte natürlich gern mehr als ein Unentschieden aus den vier Begegnungen geholt, nicht nur, weil er ungern verliert. Sondern weil es möglich gewesen wäre, vor allem in der Doppelpack-Generalprobe am vergangenen Sonntag in Wolfsburg und gegen Berlin. Doch weil er bereits vorher betont hatte, dass die Ergebnisse für ihn zweitrangig sind, lenkt Kocak den Blick nach vorn. "Wir müssen da sein, wenn es darauf ankommt", sagt er. "Wichtig ist, dass wir gegen Regensburg gewinnen."

Physis als oberste Priorität
Kocak hat in den vier Testspielen wichtige Aufschlüsse bekommen, "oberste Priorität hatte dabei die physische Komponente", so der 96-Trainer: "Wir haben auch am Wochenende noch einmal alle Spieler intensiv belastet, und alle haben das gut hingekriegt." Interessante Aufschlüsse gab es viele, Kocak spricht von Fragezeichen, die es vorher gegeben habe und hinter denen jetzt eine Antwort stünde. Vor allem im Test in Wolfsburg gegen eine VfL-Mannschaft, die alles andere als ein B-Team war, entsprach vieles auf dem Platz den Vorstellungen des Trainers. Frühes aggressives Anlaufen, gute Standards, robuste Zweikampfführung - das sah über eine lange Zeit sehr gut aus, was das 96-Team auf dem Nebenplatz des AOK-Stadions zeigte.   

Experimente gegen Berlin
Auch beim 3:3 gegen den Viertligisten aus Berlin war nicht alles schlecht, aber defensive Unaufmerksamkeiten und eine nachlässige Chancenverwertung trübten das Bild. "So dürfen wir nicht verteidigen", sagte Kocak, zeigte aber auch Verständnis für die Schwächen. Einige Spieler seien lange verletzt gewesen, andere würden noch in der Jugend spielen, zudem sei der eine oder andere Spieler auf einer Position eingesetzt worden, auf der er sonst nicht Zuhause ist, um noch mal ein paar Optionen ausprobieren zu können. "Das alles muss man berücksichtigen", sagt Kocak.

"Jeder kann sich noch anbieten"
Zu 90 Prozent, verrät der 96-Cheftrainer, habe er die Startelf für das erste Pflichtspiel bei Jahn Regensburg im Kopf. Doch das bedeutet nicht, dass sich in den Trainingseinheiten bis zum 28. Januar (Anpfiff 20.30 Uhr) nicht noch etwas verändern kann. "Jeder kann sich noch anbieten oder rausspielen", sagt der 39-Jährige, der sich nicht zu früh in die Karten gucken lassen will und die kommenden Einheiten aufmerksam beobachten wird. Dass er mit den Neuzugängen John Guidetti und Dominik Kaiser neue Personalmöglichkeiten hinzubekommen hat, freut Kocak, zumal beide Profis sofort einen guten Eindruck hinterlassen haben und deutlich machen konnten, dass sie auf dem Platz und in der Kabine eine Bereicherung sein werden. 

Lob für Neuzugänge
Guidetti präsentierte sich in Wolfsburg nicht nur hart im Nehmen, als er nach einer längeren Behandlungspause unbedingt wieder weitermachen wollte und das auch kraftvoll bis zur 76. Minute tat. "Er ist sehr ballsicher und bringt uns mit seiner Art voran", sagt Kocak. Beides gilt auch für Kaiser, der trotz Flugstress zwischen Hannover und Kopenhagen gegen Berlin 90 Minuten abspulte, dabei keine Anpassungsschwierigkeiten zeigte und - wie Guidetti auch - beinahe im ersten Spiel sein erstes Tor erzielt hätte. 

Zwei Rückkehrer
Da mit Hendrik Weydandt und Marcel Franke zwei Spieler am Mittwoch ins Mannschaftstraining zurückkehren sollen, bekommt Kocak in Offensive und Defensive noch zwei weitere Optionen. 
hr