NIEMALSALLEIN

Die Stürmer der "Roten" sollten sich ein Beispiel an ihrem Trainer nehmen. Die Zielstrebigkeit, die Andreas Bergmann an den Tag legte, kann man Jiri Stajner und Co. nur wünschen.

 

Schon beim zweiten Satz machte der Trainer der "Roten“ nämlich die Aussage, die man in Hannover so oft, aber nicht gern hört – und auf deren Ausführung man seit Langem sehnsüchtig wartet. "Wir wollen den Schritt gehen", sagte der 96-Coach, "in Köln auswärts einen Sieg landen." Ein "Dreier" beim 1. FC, und die Welt sähe doch viel rosiger aus, der Abstand zu den gefährdeten Tabellenregionen wäre beinahe beruhigend.

Genau vor diesem Schritt hat 96 schon so oft gestanden in den vergangenen Jahren, das einzig Verlässliche allerdings war, dass die "Roten" diesen Schritt nicht gemacht haben. Doch Bergmann hat sich viele Gedanken gemacht und sich einen Plan ausgedacht, der allen Fans in und um Hannover gefallen wird: richtig Fußballspielen. "Wir müssen mutiger auftreten", sagte der 50-Jährige, "im fußballerischen und im spielerischen Bereich. Und wenn wir das paaren mit der Einsatzbereitschaft, die wir zuletzt gegen Stuttgart gezeigt haben, dann haben wir eine gute Chance."

Viele Wenns und Vorgaben, aber die Gelegenheit ist günstig, weil die Konstellation passt – Köln ist in etwa auf Augenhöhe mit den "Roten" –, und weil sich personell etwas ändert bei 96. Robert Enke wird definitiv in das Tor zurückkehren; der Kapitän gab gestern endgültig grünes Licht. Neun Wochen liegt sein bisher letzter Bundesligaeinsatz zurück (beim 0:1 gegen Hoffenheim), danach hatte ihn eine bakterielle Infektion lahmgelegt. "Es ist alles okay", sagte Enke gestern, "es ist schön, wieder dabei zu sein. Ich freue mich, dass es wieder losgeht."

"Wir freuen uns alle", sagte Bergmann. Der Trainer beeilt sich jedoch, Enkes Stellvertreter Florian Fromlowitz ausdrücklich zu loben. Berechtigterweise. "Der Flo hat einen tollen Job gemacht", sagte der Coach, "er hat den Robert sehr gut vertreten." Aber Enke sei halt Enke – und es folgte eine lange Aufzählung der Vorteile beziehungsweise starken Eigenschaften des 32-Jährigen. Enke sei in einer sehr guten Verfassung, habe eine unerhörte Erfahrung, sei eine Persönlichkeit, gebe der Mannschaft Halt, sagte Bergmann: "Für mich ist er die Nummer 1 in Deutschland."

Das möchte Enke allen zeigen; und ein wenig Hoffnung hat er sogar noch, dass Bundestrainer Joachim Löw ihn nächste Woche für die beiden Testspiele gegen Chile und die Elfenbeinküste beruft. "Das wäre das Optimale." Enke weiß aber, dass er bis zur Nominierung lediglich ein Bundesligaspiel absolviert hat. Zu einem eventuellen Vereinswechsel möchte sich der 96-Kapitän hingegen nicht äußern. Zu den Gerüchten, er verhandele mit dem Hamburger SV, gebe es nichts zu sagen, meinte Enke. "Und eine endgültige Entscheidung", fügte der 32-Jährige an, "fällt ohnehin erst im März oder April." Darum solle man das Thema hintanstellen. Jetzt geht´s erst einmal um ein geglücktes Comeback bei 96 – und um den nächsten Schritt für sein Team.

Wichtig dafür ist auch, dass Christian Schulz, der seit Wochen gemeinsam mit Karim Haggui eine sehr sichere Innenverteidigung bildet, in Köln spielen kann. Gestern absolvierte der 26-Jährige erstmals nach seinem Nasenbein- und Mittelfingerbruch vom vergangenen Wochenende ein komplettes Trainingsprogramm mit der Mannschaft, ohne Gesichtsmaske und ohne sichtbare Probleme. Die Gelegenheit ist günstig.

 

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