Es war Ron-Roberts großer Traum, Nachfolger von ManU-Torwart Edwin van der Sar zu werden. Aber nach drei Jahren bei United wirds nichts mehr mit der Wunschkarriere in England. Er gehörte zwar zum Profi-Kader, war aber nur die Nummer vier. Zwischenzeitlich lieh United ihn nach Northampton aus. Nun sucht er einen neuen Verein. Vor einer Woche spielte er beim belgischen Erstligisten Westerlo vor. Jetzt lernt er 96 kennen. Bis morgen trainiert Zieler zur Probe in Hannover. Er wills hier schaffen: „Ich bin ja hergekommen, weil ich glaube, dass ich hier spielen kann“, sagt er.
Nächste Woche stellt er sich in Augsburg vor. Aber wenn 96 ihn will, geht er weder nach Westerlo noch nach Augsburg. Zieler, Zweitname „Robert“ mit Bindestrich, ist noch kein neuer Enke, auch wenn er exakt so groß ist wie der alte Robert (1,87 Meter). Wie der ganz junge Enke müsste der schmächtige Zieler wohl noch einige Kilo Muskelmasse zulegen. Aber 96-Sportdirektor Jörg Schmadtke weiß um die Stärken von Zieler: „Er dirigiert gut, redet viel mit den Vorderleuten, hat ein gutes Stellungsspiel.“ Schmadtke kennt Zieler „noch aus seiner Kölner Zeit“.
Als 16-Jähriger verließ er den FC und ging nach Manchester. Der Sportdirektor hat ihn zuletzt „in der zweiten Mannschaft gesehen“. In der aktuellen Saison stand Zieler bei Manchesters Reserve im Tor – in einer Spielklasse vergleichbar mit unserer dritten Liga. Er ist aber auch Junioren-Nationalspieler. Als Stammtorwart der U-19-Nationalelf wurde er 2008 Europameister. Zielers Verpflichtung ergäbe für 96 Sinn, wenn er Florian Fromlowitz auch als Nummer eins Druck macht. Bei der Suche nach dem Torwart-Glück im Ausland ist Zieler gescheitert. Die Bundesliga soll er nächste Karriereschritt sein. Ob es mit Zieler bei 96 klappt? „Wir machen hier keine Bespaßung“, meint Schmadtke, „ das ist schon ernst.“ Heißt: Zieler hat eine gute Chance auf einen 96-Vertrag.