NIEMALSALLEIN

Er sieht 96 „wesentlich weiter“ und erwartet keinen Sieg. Der Fall Ashkan Dejagah ist überstanden – jetzt freut sich Wolfsburgs Trainer Felix Magath wieder auf die Bundesliga.

 

VON FLORIAN KREBS

Herr Magath, wie sehr hat der Fall Dejagah die Mannschaft belastet?

Für die Mannschaft war es keine Belastung. Allen war klar, dass Ashkan das, was ihm teilweise unterstellt wurde, nie beabsichtigt hatte. Die Mitspieler haben sich mit ihm solidarisiert.

Hat Dejagah den Kopf wieder frei?

Das Thema ist erledigt, Ashkan gehört bekanntlich weiter zur U-21-Nationalmannschaft. Und er hat gute Aussichten, gegen 96 dabei zu sein.

Mit welchen Erwartungen gehen Sie in Ihr erstes Nordderby als Wolfsburger Trainer?

Wir freuen uns auf diese Partie, Nicht nur 96 hatte zuletzt gute Ergebnisse – wir auch! Vor allem haben wir bei den letzten Auswärtsspielen gut gepunktet. Das wollen wir natürlich auch in Hannover machen.

Sehen Sie die Partie als richtungsweisend an?

Unser Ziel ist es ja, dass wir uns von den Abstiegsplätzen fernhalten wollen. Da würden drei Punkte in Hannover helfen, wobei wir nicht mit der Erwartungshaltung hinfahren, gewinnen zu müssen. 96 hat schließlich zuletzt dreimal in Folge gewonnen.

Ist 96 Ihrer Mannschaft einen Schritt voraus?

Selbstverständlich, Hannover ist wesentlich weiter als wir. 96 wird im Gegensatz zu uns um die internationalen Plätze mitspielen. Nach dem Trainerwechsel vor einem Jahr haben sie sich stabilisiert und jetzt die Weichen gestellt, um weiter nach vorn zu kommen. So soll es auch bei uns laufen.

Sie durften etliche Millionen investieren. Muss da der UEFA-Cup nicht Pflicht sein?

Nein, überhaupt nicht. Wir haben keine kurzfristige Sichtweise. Uns war von Anfang an klar, dass so ein Umbruch seine Zeit braucht. Und deshalb werden wir in dieser Saison nichts anderes anstreben als einen Mittelfeldplatz. Im Übrigen erwecken Sie den Eindruck, als wäre hier viel investiert worden. Da möchte ich Ihnen widersprechen …

Inwiefern?

Es wurden ja nicht nur 14 Spieler geholt, sondern auch 13 abgegeben.

Zum Beispiel Mike Hanke.

Mike Hanke gehört sicherlich zu den besten deutschen Stürmern. Ich hoffe, dass er am Sonntag nicht trifft. Danach drücke ich ihm wieder die Daumen.

Waren Sie eigentlich schon mal im Gewissenskonflikt, dass der Trainer Magath nicht einer Meinung mit dem Sportdirektor Magath war?

Nein, überhaupt nicht (lacht). Wir sind uns nach wie vor einig. Wir wollen mehr mit jungen Spielern den Erfolg suchen und denken längerfristig.

Zweimal Doublegewinner als Bayern-Trainer – fällt es Ihnen manchmal schwer, mit der neuen Wirklichkeit Wolfsburg umzugehen?

Nein. Mir war von vornherein klar, dass wir dieses Jahr nicht um irgendwelche Titel spielen. Insofern bin ich überhaupt nicht unruhig, wenn wir die ein oder andere Partie verlieren. Wichtig ist, dass wir uns von der Abstiegsregion fernhalten, damit sich unsere jungen Spieler in Ruhe entwickeln können.

Stichwort FC Bayern – hätten Sie auch gern einen Luca Toni und einen Franck Ribery gehabt?

Ach, man darf nicht in der Vergangenheit leben und sich nicht in Träumereien ergeben. Der FC Bayern hat alles richtig gemacht, ist jetzt mit Abstand vorne. Und ich bin überzeugt, auch alles richtig gemacht zu haben. Ich habe einen Riesenspaß in Wolfsburg.

 

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