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Joker Irtel schreibt 96-Geschichte

Norbert Irtel hat bei Hannover 96 Geschichte geschrieben. Und zwar mit einer dieser Fußballgeschichten, die später in Vergessenheit geraten sind und heute kaum mehr einer kennt. Irtel, der am heutigen Mittwoch seinen 75. Geburtstag feiert, war der erste Joker-Torschütze in der Bundesliga-Historie der Roten.

/ Klub

Premiere in Köln
Heute wäre ein Treffer, wie ihn Norbert Irtel am 6. Januar 1968 im ehrwürdigen Müngersdorfer Stadion in Köln erzielte, nicht groß der Rede wert. In der 24. Minute war Irtel im Auswärtsspiel beim 1. FC Köln eingewechselt worden, in der 48. Minute traf er bei seiner Bundesligapremiere zum 1:1. Trainer sprechen hinterher in solchen Fällen von einem glücklichen Händchen bei der Einwechslung. Für 96-Trainer Horst Buhtz, der 2015 verstorben ist, galt das Anfang des Jahres 1968 in ganz besonderem Maße, denn Irtel war der erste eingewechselte 96-Spieler, dem ein Treffer gelang. Oder wie es heute so schön heißt: ein Joker-Tor.

Wechsel-Revolution
Dazu muss man wissen: Bis zur Saison 1967/68 waren Wechselspiele im Fußball nicht erlaubt. Erst ab Sommer 1967 durfte ein (!) Spieler pro Mannschaft gewechselt werden – allerdings nur, wenn eine Verletzung vorlag. 96-Trainer Buhtz machte im dritten Saisonspiel gegen Borussia Dortmund erstmals Gebrauch von der neuen Wechselregel: Kaj Poulsen wurde in der 71. Minute für den verletzten Verteidiger Rainer Stiller als erster 96-Joker in der Bundesliga eingewechselt.

Bis die Roten das erste Tor eines Einwechselspielers bejubeln konnten, bedurfte es weiterer 15 Spiele und neun Auswechslungen – dann schlug in Köln in der 24. Minute Norbert Irtels große Stunde.

"Noch immer Gänsehaut"
"Es ist schon 52 Jahre her, aber ich kann mich noch gut an das Spiel erinnern", sagt Irtel. "Ich wurde für den verletzten Otto Laszig eingewechselt und habe dann nach einer Ecke gegen Kölns Torwart Anton Schumacher getroffen. Noch heute kriege ich Gänsehaut, wenn ich an diesen Moment denke." Da spielt es auch keine Rolle, dass das Spiel für 96 am Ende noch mit 1:2 verloren ging. In der damaligen Saison bestritt Irtel noch ein weiteres Spiel gegen den Hamburger SV und kam in der folgenden Saison noch zu zwei weiteren Profieinsätzen.

Zwei 54er Meisterspieler als Förderer
Norbert Irtel begann seine Karriere in der Region beim SV Gehrden, wo er vom 54er Meisterspieler Hannes Tkotz trainiert und gefördert wurde. 1966 und 1967 wurde er mit der 96-Amateurmannschaft jeweils deutscher Vizemeister und rückte in den Profikader auf. Später kickte der Stürmer für Olympia Wilhelmshaven und Preußen Hameln 07 – Trainer der Preußen war mit Rolf Paetz ein weiterer früherer Spieler aus der 54er Meistermannschaft der Roten. Seine Laufbahn ließ Irtel als Spielertrainer beim ostwestfälischen TSV Rischenau ausklingen.

Zu seinem heutigen 75. Geburtstag wünschen wir "Joker" Irtel alles Gute!
hr

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