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Überblick im Klamottendschungel

"Tage wie dieser": In unserer Trainingslager-Rubrik stellen wir jeden Morgen einen Menschen und seine Arbeit in Stegersbach vor. Zum Auftakt geht es mit 96-Zeugwart Benjamin Hauptmann in die Wäschekammern im Hotel.

/ Profis
Ohne ihn läuft in Stegersbach nichts: 96-Zeugwart Benjamin Hauptmann

Zimmer als Wäschekammern
Benjamin Hauptmann muss ein wenig überlegen, das wievielte Trainingslager das für ihn ist. "Ich würde sagen, 20 waren es schon, vielleicht sogar ein paar mehr", meint der Zeugwart der Roten, der im Falkensteiner Balance Resort zwei Zimmer in große Wäschekammern umgewandelt hat. An den Wänden stehen Tische, auf denen Hauptmann und sein Kollege Raymond Saka mit Klebeband die Initialen der Spieler aufgeklebt haben. Dahinter werden die frischen Trainingsshirts, Hosen oder Stutzen platziert, die sich die Spieler dann abholen.

50 Bälle, 100 Paar Schuhe
"Vor dem Essen bringen die Spieler die schmutzige Wäsche, nach dem Essen können sie die frischen Klamotten schon wieder mitnehmen", sagt Hauptmann, denn jeder 96-Profi hat im Trainingslager mehrere Garnituren. Insgesamt 20 große Kisten haben Hauptmann und Saka vollgepackt mit Shirts, 100 Paar Schuhen, 50 Bällen und jeder Menge Trainingsmaterial. Und weil das alles nicht in ein kleines Flugzeug passt, wurden der Mannschaftsbus, ein VWN-Crafter und ein Bulli aus Stöcken voll beladen und machten sich bereits am Tag vor der Ankunft der Mannschaft im Burgenland auf den Weg Richtung Österreich - die 96-Zeugwarte natürlich mit dabei.

Nichts für Langschläfer
Hauptmanns Tag in Stegersbach beginnt morgens um 7 Uhr und endet um 20.30 Uhr. Der 34-Jährige hat bereits von 2014 bis 2016 für die Roten gearbeitet, bevor er zu Fortuna Düsseldorf ging. Als die Roten vor ein paar Wochen bei ihm wieder anfragten, weil Servet Kaya das nicht mehr in Vollzeit machen kann, "musste ich nicht lange überlegen", sagt Hauptmann. "Für mich ist das wie wieder nach Hause kommen. 96 hat eine tolle Infrastruktur, und wir haben mit Raymond, dem Staff und den Physios ein tolles Team."

Gutes Auge gefragt
Es könnte leicht passieren, in dem ganzen Klamottendschungel den Überblick zu verlieren, aber Hauptmann ist ein freundlicher, gelassener Mann, der alles im Griff hat. Er muss sich keine Liste machen, um alles abzuhaken - Hauptmann weiß, was mit muss. "In all den Jahren habe ich - toi, toi, toi - noch nichts vergessen." Und wie bei einem Spielmacher ist auch beim Zeugwart ein gutes Auge wichtig. "Nach einem Tag habe ich die Größen der Jungs im Kopf", sagt er.

Belohnung in Sicht
Freie Tage hat Hauptmann in der Vorbereitung nicht. Die neuen Trikots müssen beflockt werden, die Waschmaschinen laufen auf Hochtouren. Doch Klagen gilt nicht. "Mir macht der Job sehr viel Spaß", sagt Hauptmann, "ohne Fußball kriege ich einen Rappel." Und auch wenn es noch ein bisschen hin ist bis zum Zweitligastart am 19. September, schaut Hauptmann in den wenigen ruhigen Momenten kurz nach vorn. "Bei den Spielen dabei zu sein, das ist für mich die Belohnung."
hr

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