NIEMALSALLEIN

… sich die Liga nicht für Investoren öffnet. Noch vor Weihnachten fällt Entscheidung.

6-Chef Martin Kind macht der DFL Druck – wird die Liga nicht für Investoren geöffnet, zieht er vor Gericht – mit großen Erfolgsaussichten.

 

VON ANDREAS WILLEKE
HANNOVER. Achtung, hier gehts nicht um Bälle, sondern um Moneten. Das Thema brennt 96-Chef Martin Kind so sehr auf den Nägeln, dass er wiederholt bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL) vorstellig geworden ist. Noch vor Weihnachten – der für den 30. November geplante Termin wurde verschoben – hat Kind ein Gespräch bei Liga-Präsident Reinhard Rauball.
Endet das nicht so, wie Kind will, wird er sein Ziel trotzdem weiterverfolgen. Bis Saisonende will Kind warten. „Wenn wir bis dahin keinen Konsens finden, werden wir das von einem Gericht prüfen lassen.“ Erst von einem deutschen, dann von einem in Brüssel. „Vor einem EU-Gericht bekommt man garantiert Recht“, meint Kind, „das wird sich immer für den freien Kapitalverkehr entscheiden.“ Sein Beispiel: das niedersächsische VW-Gesetz, das in Brüssel vor kurzem gekippt wurde.

Jetzt sind wir also beim Geschäftlichen. Kind hat ein weltweit operierendes Hörgeräte-Unternehmen, nebenbei leitet er die 96-Firma. Beide Geschäftszweige funktionieren nach demselben Prinzip. „Kapitalgeber werden nur einsteigen, wenn sie Einfluss nehmen können.“ In „Hoffenheim läuft das sehr gut“, Kind erkennt eine „klare Strategie“ mit SAP-Gründer und Milliardär Dietmar Hopp als Geldgeber.

Aber die Geldgeber stürmen nicht in die Bundesliga, weil sie von der sogenannten „50+1-Regel“ gebremst werden. Die steht wie eine vielbeinige Abwehrmauer und bestimmt, dass Vereine immer die Mehrheit halten müssen (siehe Stichwort). Diese Regel will Kind kippen. Der 63-Jährige zählt auf andere Klubs. Bayern, Leverkusen, Wolfsburg, Cottbus sieht Kind an seiner Seite.
„Für 96 gehts um die nationale, für die Bayern um die internationale Wettbewerbsfähigkeit.“ Die Einbindung von Investoren sei „der Weg, der kleinen und mittleren Bundesligisten hilft, ihre Probleme zu lösen“.
So rechnet Kind bei 96: Der Haushalt liegt bei 45 Millionen Euro. „Der muss auf 70 Millionen Euro steigen, um Erträge erwirtschaften zu können.“ Doch nur wenn es Gewinnmöglichkeiten gibt, „sind Geldgeber bereit zu investieren“.
Den 96-Haushalt will Kind per Kapitalerhöhung steigern. „Zehn Millionen Euro“ sollen durch „regionale Geldgeber“ eingesammelt werden. Die werden dann in die Mannschaft gesteckt.
Es soll bereits Interessenten geben, aber mit AWD-Chef Carsten Maschmeyer „gibts zu diesem Thema keine Gespräche“. Erstmal muss Kind ja auch mit der DFL reden.

 

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