NIEMALSALLEIN

96-Star Huszti schlapp, weil er zu wenig trinkt. Hecking sauer.

 

 

Jetzt weiß 96, warum Szabolcs Huszti so schlapp war und in Bochum ausfiel – er hatte zu wenig getrunken. Man könnte auch sagen, der Ungar verhält sich nicht professionell.
VON ANDREAS WILLEKE
HANNOVER. Manchmal fühlt sich Dieter Hecking wie im Kindergarten, nur dass seine Zöglinge nicht mittags von Mami abgeholt werden. Der Betreuungsbedarf ist jedenfalls bei einigen Spielern sehr hoch, weit größer, als man für möglich halten sollte. „Man muss sie bei vielen Kleinigkeiten immer wieder ermahnen, auch wenn es ihnen aus den Ohren rauskommt“, sagt der 96-Trainer.

Sein jüngster Fall ist Szabolcs Huszti. Nach dem Spiel gegen die Bayern klagte der 24-Jährige über große Müdigkeit und muskuläre Probleme in beiden Waden. Hecking verzichtete in Bochum auf Huszti. Ohne ihn gabs die 1:2-Niederlage. Nur gut, dass 96 da keinen Elfmeter bekam – Huszti hat alle fünf in dieser Saison verwandelt, jedes Mal beim Stand von 0:0. Der Ungar ist also ein cooler Junge, oder wie Sportdirektor Christian Hochstätter in Hamburg lobte, „ein Eisvogel“. Man könnte aber auch auf andere Vergleiche aus dem Tierreich kommen, wenn man weiß, warum Huszti in Bochum ausgefallen ist, was zweifellos eine Eselei ist. „Er hat viel zu wenig getrunken“, erklärte Hecking gestern, „sein Flüssigkeitshaushalt war nicht in Ordnung.“

Heraus kam das durch ein Blutbild, das Mannschaftsarzt Wego Kregehr machen ließ. Die erste Vermutung, ein Virus sei schuld an der Schlappheit, bestätigte sich nicht. „An den Nierenwerten“ konnte Kregehr ablesen, dass der Eisvogel auf dem Trockenen sitzt. Das ist eine bittere Erkenntnis für Hecking. Zum einen weiß jeder Freizeisportler nach ungezählten wiedergekauten Fitnessserien mindestens zwei Dinge. Erstens: Mütze auf, wenn die Sonne scheint – und zweitens: viel trinken, um leistungsfähig zu bleiben.

Zum anderen hat Physiotherapeut „Ralf Blume vor ein paar Wochen Szabi extra zur Seite genommen und ihm eine Viertelstunde lang erklärt, wie wichtig es ist, viel zu trinken“, berichtet Hecking, „aber Szabi wollte ja nicht hören“. Der Trainer findet das „sehr ärgerlich, weil er uns dadurch in Bochum gefehlt hat“.
Kinder müssten jetzt Bilder mit bunten Flaschen malen und daneben schreiben: Ich muss viel Wasser trinken. Huszti braucht nun aber nicht unter 96-Aufsicht zu trinken. Optimal wären an harten Trainingstagen bei warmem Wetter nach Experten-Meinungen sogar knapp fünf Liter – also sechseinhalb handelsübliche 0,75-Liter-Flaschen. „Er hat uns bestätigt, dass er darauf achtet“, sagt Kregehr. Ab heute darf Huszti auch wieder mit der Mannschaft trainieren.

 

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