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Christian Schulz wird Tarnat-Nachfolger – und ist darüber ziemlich unglücklich. 
103 Bundesligaspiele hat Christian Schulz für Bremen bestritten – meistens links hinten. Auch weil er auf dieser Position nicht mehr spielen wollte, verließ er Werder nach zwölf Jahren, wechselte im August 2007 zu 96. Dieter Hecking hatte ihm einen Platz im Mittelfeld versprochen.
Jetzt braucht der 96-Trainer Schulz aber als Tarnat-Nachfolger. Schon letzte Saison musste der 25-Jährige immer wieder auf der ungeliebten Linksverteidigerposition ran – und ist genervt. „Ich bin jetzt ein knappes Jahr hier, davon habe ich zwei Drittel hinten links gespielt. Das war nicht das, was ich wollte“, schimpfte Schulz gestern. In der Rückrunde musste er Tarnat bei zehn von 17 Spielen vertreten. 17 seiner 32 Saisonspiele (davon drei für Bremen) spielte er in der Viererkette und nicht wie erhofft im Mittelfeld. 
In der neuen Spielzeit werden viele weitere Partien dazukommen. Zwar geht Schulz davon aus, „dass Tanne noch mal wiederkommt, er ist ein toller Sportsmann“. Aber auch er dürfte ahnen, dass Tarnat vor dem Karriereende steht.
Links an die Kette gelegt statt im Mittelfeld das 96-Spiel voranzutreiben – Schulz muss das alles wie eine Strafe vorkommen. Also Frust pur? „Frust ist das falsche Wort, es ist eine unglückliche Situation.“ Am Montagmorgen war für Schulz die Welt noch in Ordnung. Wegen seiner alten Oberschenkelverletzung saß er gemeinsam mit Tarnat in der Münchner Arztpraxis von Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt – gut gelaunt und ohne Vorahnung: „Tanne und ich haben vor seiner Kernspin noch gequatscht.“
Während bei Schulz alles in Ordnung war, erfuhr Tarnat, dass er operiert werden muss. Schulz bekam es am Nachmittag mit: „Ich habe Tanne nach der Untersuchung nicht mehr gesehen, es durch eine SMS von einem Kumpel erfahren.“
Dass er beim Saisonstart doch wieder ins Mittelfeld rückt und Hecking auf Konstantin Rausch (18) hinten links setzt, glaubt Schulz nicht: „Kocka ist ein hochtalentierter Spieler, aber er braucht noch Zeit, um sich ans raue Bundesliga-Klima zu gewöhnen.“ Schulz wird also auch für 96 viele weitere Spiele als Linksverteidiger machen – verspricht aber: „Wir machen das Beste draus, die Position muss ja besetzt werden.“

von Florian Krebs

 

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