NIEMALSALLEIN

In der Krise steht der 96-Chef zu seinem Trainer. Martin Kind legt sich sogar fest – selbst im Abstiegsfall würde Dieter Hecking nicht entlassen.

 

Hoher Anspruch und tiefer Fall, das beschreibt die 96-Lage. Erträumter UEFA-Cup-Teilnehmer, tatsächlicher Tabellenletzter – dazwischen klafft eine allzu große Lücke. Wenig funktioniert, es gibt viel zu besprechen. Und schon fragt „Bild“: „Wie oft darf Hecking noch verlieren?“
Die Antwort gibt der 96-Chef – Martin Kind würgt eine mögliche Trainerdebatte schon im Ansatz ab. „Da gibt es null Diskussion“, meint Kind. Er legt sich fest: „Selbst im worst case wird es da keine Entscheidung geben, die ich mittrage.“ Das heißt im Klartext: Sogar im schlimmsten Abstiegsfall würde Kind den Trainer nicht feuern – der Treueschwur des 96-Chefs für den Trainer.
„Dazu habe ich mich innerlich entschieden“, sagt Kind, „wir haben ja auch alle Entscheidungen gemeinsam getroffen.“ Hecking, Kind und Sportdirektor Christian Hochstätter verantworten gemeinsam die 96-Politik.
Überhaupt an einen möglichen Abstieg zu denken, fällt Kind jedoch schwer. „Die Mannschaft hat Qualität“, meint der Unternehmer, „aber Namen von Einzelspielern bedeuten nicht, dass die Mannschaft funktioniert. Die Integration der Neuen ist noch nicht erfolgt.“
„Nach dem zehnten Spieltag“ meint Kind einschätzen zu können, wie es für 96 laufen wird. Aktuell glaubt er, „werden wir uns am Ende zwischen Platz sieben und zehn einsortieren“. Aber Kind warnt bereits: „Das wird eine schwere Saison.“
Hecking bemüht sich, trotz des Pannenstarts cool zu wirken. „Ich bin ruhig, die Leitung ist ruhig, wie immer bei uns im Verein.“ Da dürfte jedoch vieles nur gespielt sein. Man kann davon ausgehen, dass der Erfolgstyp Hecking am meisten unter dem Fehlstart leidet. Es war schließlich der Trainer, der zum Saisonfinale vor der Fan-Kurve den UEFA-Cup versprochen hat – auch wenn er das später relativiert hat.
Nicht nur die Spieler sind gefordert, auch Hecking muss nun die richtigen Entscheidungen treffen. Taktik (ein oder zwei Stürmer?), Aufstellung – im nächsten Heimspiel gegen Gladbach sollte alles passen. „Da wollen wir versuchen, den ersten Dreier zu landen“, meint Jan Schlaudraff. Oder wie Kind sagt: „Irgendwann müssen wir anfangen, Punkte zu holen.“

von Andreas Willeke

 

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