21 Gegentore kassierte 96 da. Umso auffälliger der Unterschied zur neuen Saison – diesmal steht hinten die Null. Dies ist auch der größte Unterschied zum Vorjahr. Nach fünf Spieltagen weist die Tabelle nur drei Treffer aus – 96 konnte die Schießbude schließen, die neue Abwehr steht sicher. Da haben die Renovierungsarbeiten gegriffen, die Umbauten mit den neuen Spielern waren erfolgreich.
Architekt Jörg Schmadtke hat sich nicht verrechnet, und Andreas Bergmann kann auf diesem soliden Fundament weiterplanen. Der Bauleiter hat eine willige 96-Kolonne an seiner Seite, das war auch in Bremen wieder zu sehen. Die Spieler zeigten auch im dritten Spiel nach Dieter Hecking deutlich erhöhten Arbeitseinsatz, auch wenn sie ruhig noch kreativer sein dürften.
Vieles wendet sich also zum Guten – allerdings gibts auch Probleme. Die Verletzungssorgen sind keineswegs kleiner als im Vorjahr, und der Blick auf die Ersatzbank gestern in Bremen lässt Schlimmes befürchten. Da hat 96 nicht mehr viel in der Hinterhand, eine Verletzung wie die des einzigen gesunden defensiven Mittelfeldspielers Hanno Balitsch erfordert sogleich größere Umbauten in der Mannschaft.
Noch ist die Saison jung, weitere tragende Säulen sollten aber besser nicht zusammenbrechen. Mit Andreasen, Schlaudraff, Vinicius, Lala, Hanke und Forssell hat 96 schon viel zu viele prominente Dauerpatienten. Die Gefahr ist groß, dass man in diesem Jahr für die Bausünden (Fehlkäufe) der letzten Jahre zahlen muss. Insofern wackelt das ganze Gebilde noch sehr, zumal man auch in der Tabelle noch nah dran ist am Abgrund.
Für ein Richtfest ist es noch zu früh, aber man kann darauf hoffen, solange die Mannschaft nur weiter so energisch auch an Teilerfolgen zimmert wie gestern in Bremen.