NIEMALSALLEIN

Es tut sich was im Eilenriedestadion – und das darf sogar in vielfacher Hinsicht als positives Zeichen gesehen werden: Hannover 96 hat sich auf dem Trainingsgelände am Zoo einen modernen Kunstrasenplatz bauen lassen.

 

Gestern ist er mit einem kleinen Trainingsspielchen zwischen einem Trainerteam um Chefcoach Andreas Bergmann einerseits und 96-Gästen andererseits offiziell in Betrieb genommen worden. Rund sechs Wochen hat es gedauert, den nach Fußballerzeitmessung vorsintflutlichen Ascheplatz zwischen dem denkmalgeschützten Eilenriedestadion und dem Eilenriedestreifen vor dem Messeschnellweg zu modernisieren.

Drainage, Gummierung, Kunststoffrasenfasern und das Ganze aufgefüllt mit einem Granulat aus Sand und Gummibröseln: Rund 500.000 Euro hat sich 96 den Trainingsplatz kosten lassen, wie Klubchef Martin Kind gestern bestätigte. Wegen der Vielzahl der trainierenden Teams im 96-Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) verwandeln sich die Rasenplätze beim nassen Herbstwetter schnell zur Fußballbrache. Der neue Platz ist hingegen zehnmal so strapazierfähig.

Dass 96 überhaupt am Eilenriedestadion investiert, wird in Beobachterkreisen mit Interesse bemerkt. Jüngst wurden Gedanken durchgespielt, der Fußball-Bundesligist könnte das NLZ auf einen Expo-Parkplatz oder sogar nach Celle "auf die grüne Wiese" verlegen. Nun scheint es, dass 96 doch am Zoo bleibt. Eigentlich vertragen sich die Vorgaben der Fußballverbände zur Ausstattung des NLZ von Bundesligisten sowie die Sicherheitsverschriften für Spiele der 96-Reserve in der Regionalliga mit dem Denkmalschutz im Eilenriedestadion überhaupt nicht. Doch könnten die "Roten" auf eine hannoversche Ausnahmeregelung vom Denkmalschutz zielen. Die ist nämlich zulässig, wenn ansonsten eine wirtschaftliche Nutzung unmöglich ist.

Nur mal angenommen, 96 würde aus dem Eilenriedestadion ausziehen: Welcher Investor und welche Geschäftsidee könnten in dem alten Tribünenbau wohl Aussicht auf Erfolg haben? Es bleibt wohl nur 96. Und so könnte es bald ein Ende mit dem Wahnsinn haben, dass die 96-Reserve ihre Heimspiele in der riesigen AWD-Arena bestreiten muss – vor rund 200 Zuschauern.

 

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