"Schiri sagt mir, es war eine Fehlentscheidung"

96-Trainer André Breitenreiter: Wir sind von der ersten Minute an sehr präsent in das Spiel hineingekommen. Wir haben kompakt verteidigt und wenige Möglichkeiten zugelassen. Alles kann man nicht verhindern, gerade über die Flankensituationen. In der zweiten Hälfte wollten wir die Führung leidenschaftlich verteidigen und hatten hier und da natürlich Glück. Wenn man aber in Köln in aller Ruhe nicht erkennt, dass die Situation beim Elfmeter eine Schwalbe war, dann können wir aufhören. Dann macht es keinen Spaß mehr. Dann können wir den Videobeweis abschaffen. Wir wurden klar benachteiligt.

96-Manager Horst Heldt: Wir haben heute kämpferisch ein sehr starkes Spiel gemacht. Vom Spielverlauf ist das Ergebnis in Ordnung – Mainz hat gedrückt ohne Ende. Wir haben aber vor dem 1:0 schon zwei hundertprozentige Torchancen. In der zweiten Halbzeit müssen wir eigentlich das 2:0 machen. Das Spielentscheidende war halt einfach wieder der Wahnsinn. Das war ein Witz! Der Wahnsinn einer Schwalbe. Warum fällt er denn? Altersschwäche? Der ganze Scheiß ist nicht mehr akzeptabel. Zum Videobeweis bei Kevin Wimmer: Er köpft! Zwar schlecht, aber er köpft ja nicht absichtlich gegen seine eigene Hand. Der Videoschiedsrichter soll die Klappe halten. Ich habe keinen Bock mehr, das zu erklären.

96-Verteidiger Matthias Ostrzolek: Ich bin gerade einfach nur enttäuscht. Mainz hat am Ende alles nach vorne geworfen. Wir haben uns mit allem gewehrt, was wir hatten. Dann ist es extrem bitter, dass man durch so eine Fehlentscheidung zwei Punkte verliert. Es ist einfach lächerlich, dass man überhaupt über die Szene diskutieren muss, dass überhaupt gepfiffen wird und dass jetzt, wo wir den Videoschiedsrichter haben, die Entscheidung nicht zurückgenommen wird. Der Spieler hat mir auf dem Platz selbst bestätigt, dass es kein Foul war. Gerade war ich auch noch in der Schiedsrichterkabine und da habe ich vom Gespann die Mitteilung bekommen, dass es eine Fehlentscheidung war. Wir sollten es mit dem Videobeweis einfach sein lassen.

96-Kapitän Waldemar Anton: Wir haben uns heute so viel vorgenommen, wir sind sehr frustriert. Wir haben heute kompakt gestanden, gut verteidigt und alles dafür getan, hier drei Punkte mitzunehmen. Wir hätten die ein oder andere Situation besser ausspielen und das 2:0 machen können, aber durch so eine Fehlentscheidung fahren wir jetzt enttäuscht nach Hause. Das war kein Elfmeter! Der Schiedsrichter meinte, dass sei eine klare Entscheidung - mehr alibimäßig hinfallen kann man meiner Meinung nicht. Es ist schade, dass sich der Schiedsrichter das nicht noch mal angeschaut hat. Wir haben alles investiert und uns in die Zweikämpfe reingeschmissen. Großes Kompliment an die Mannschaft, dass sie so eine starke Reaktion gezeigt hat. Es war schon öfter so, dass es gegen uns lief, wo einfach Situationen kommen, die spielentscheidend sind und wo man dann weniger Punkte mitnimmt. Ich kann es ganz ehrlich gesagt nicht verstehen.

96-Torschütze Hendrik Weydandt: Ich konnte am Anfang nicht genau einschätzen, wo der Ball hinfliegt, hatte dann aber das Glück, dass ich genau in die Richtung lief, wo er hinkam. Dann war ich frei vorm Tor und musste den Ball nur noch irgendwie über die Linie drücken. Das ist mir gelungen und hat mich natürlich auch gefreut. Noch mehr hätte es mich allerdings wie schon in Bremen gefreut, wenn wir hier drei Punkte mitgenommen hätten.

96-Stürmer Niclas Füllkrug: Das war sicherlich keine Glanzleistung, aber es war schon ein anderes Auftreten als letzte Woche - das, was ich auch ein Stück weit gefordert habe. Man fragt sich irgendwann, ob man das verdient hat und woher das alles kommt, dass wir nie drei Punkte mitnehmen dürfen. Das ist schon schade. Der Videobeweis ist und bleibt ein Skandal, so wie er ist. Da machen die Leute definitiv keinen guten Job. Es ist auch das Verhalten, dass der Schiedsrichter mit niemanden redet und einem das nicht erklärt. Als Spieler bist du dabei und die Beteiligten können das dann gar nicht fassen. Wenn das ein Elfmeter war, dann hätte ich heute sieben Elfmeter kriegen müssen. Da bin ich oder auch "Henne" das ein oder andere Mal schlimmer gefoult worden. Wir haben jetzt erstmal wieder was zu verarbeiten mit dem Spiel - das wird ein paar Tage dauern. Das ist heute bitterer als das 2:2 in Leverkusen. Wir müssen uns jetzt wieder konzentrieren und versuchen, es den Bayern am kommenden Wochenende so schwer wie möglich zu machen.

Mainz-Stürmer Jean-Philippe Mateta: Es war keine Schwalbe - es gab einen Rempler und ich war im Lauf. Ich habe mich nach dem Spiel von den gegnerischen Spielern per Handschlag verabschieden wollen - ich kann mich nicht für eine Schwalbe entschuldigen, die keine war.

05er-Torschütze Daniel Brosinski: Ich hatte gehofft, in meinem 150. Bundesliga-Spiel zu gewinnen. In der zweiten Halbzeit haben wir alles probiert, ein super Spiel gemacht. Gerne hätte ich mein Tor gegen drei Punkte eingetauscht.