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"So ist es nicht möglich, in der 2. Liga zu gewinnen"

Wie viele Fans musste auch Marcus Mann das nunmehr sechste nicht gewonnene Pflichtspiel in Serie erst einmal sacken lassen. "Ich bin noch eine Weile auf der Tribüne sitzen geblieben und habe ein bisschen Ruhe für mich selbst gebraucht", sagte der 96-Sportdirektor nach dem bitteren 1:2 gegen den 1. FC Magdeburg. Noch am Sonntagabend kündigte er eine gemeinsame Aufarbeitung an und benannte Punkte, an denen es der Mannschaft in der Rückrunde fehlt.

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Marcus Mann sprach über die sportliche Situation. (Foto: 96/Kaletta)

Mann ist enttäuscht
Die Enttäuschung über Spiel und Ergebnis konnte und wollte Marcus Mann nicht verbergen: "Ich bin sauer, dass wir uns wieder selbst auf die Verliererstraße bringen", erklärte er im Interview mit dem NDR. "So ist es einfach nicht möglich, Spiele in der 2. Liga zu gewinnen. Wieder mit einer Heimniederlage dazustehen, ist mehr als ärgerlich."

Letzte 20 Minuten reichen nicht
Die Phasen zu Beginn der ersten und zweiten Halbzeit gehörten jeweils dem Gegner – das stellte auch der 96-Sportdirektor in seiner Analyse heraus. "Wir kriegen zum wiederholten Mal direkt nach der Halbzeit das Tor – wie gegen Kaiserslautern, wenn die Zuschauer nicht mal alle auf den Plätzen sind." Die 1:0-Führung durch Baris Atik für die Gäste aus Sachsen-Anhalt fiel zweieinhalb Minuten nach Wiederanpfiff (48.). Mann machte deutlich: "Da müssen wir wacher aus der Kabine kommen." Es folgten die Gelb-Rote Karte für Fabian Kunze und Gegentor Nummer zwei durch Luc Castaignos, "das auch zu einfach ist", so Mann, der weiter ausführte: "Und wenn das Kind dann schon in den Brunnen gefallen ist, fangen wir an, Fußball zu spielen. Wir zeigen dann zwar Moral, aber es reicht nicht, dass es nur die letzten 20 Minuten sind." Das Anschlusstor durch Louis Schaub (69.) sollte der einzige 96-Treffer der Partie bleiben – und an der Niederlage letztlich nichts ändern.

Aufarbeitung geplant

Bereits am Sonntagabend kündigte Mann gemeinsame interne Gespräche zur Aufarbeitung der Situation an. "Fakt ist, dass es so nicht weitergehen kann", sagte der 38-Jährige. "In den ersten 16 Spielen werden 27 Punkte geholt", zeigte er auf – seither seien in sechs Partien noch zwei weitere Zähler hinzugekommen. "Es kann nicht sein, dass wir plötzlich mit dieser Mannschaft keine Punkte mehr holen." Ansatzpunkte gibt es viele: Man müsse schauen, warum einzelne Spieler nicht mehr an ihre Leistungsgrenze kommen. Zudem benannte Mann Themenfelder, die das Team als Gesamtes betreffen: "Uns fehlt die Kompaktheit als Mannschaft, uns fehlt die Selbstverständlichkeit, uns fehlt das selbstbewusste Auftreten, enge Spiele auf unsere Seite zu ziehen, was uns in der Hinrunde noch ausgezeichnet hat."

Fans nicht begeistert
Im Zuge der erfrischenden Auftritte zwischen August und November hatten die Roten in Hannover und der Region viel Lust auf 96 gemacht. Nach den jüngsten Rückschlägen ist auch im Umfeld die Enttäuschung groß. "Wir sind dabei, uns gerade das einzureißen, was wir uns in der Hinrunde aufgebaut haben", sagte Mann. "Wir haben uns Sympathiepunkte erarbeitet, aber so können wir sie nicht halten."

Fokus auf Fürth richten
Nun heiße es also, "die Pobacken zusammenzukneifen, um da rauszukommen." Der Blick und die Hoffnungen auf Besserung werden auf den kommenden Sonntag und das Spiel bei der SpVgg Greuther Fürth gerichtet. Aber: "Das wird nicht alles von heute auf morgen gehen", mahnte Mann. "Wir sind jetzt in einer Phase, in der wir nicht nur eine Niederlage im Rücken haben, sondern mehrere, sodass wir uns Stück für Stück rausarbeiten müssen." Dabei setzt der 96-Sportdirektor auf Gemeinschaft: "Wir haben die Hinrunde zusammen erfolgreich gestaltet", so Mann. "Dann haben wir uns alle zusammen in diese Situation reingebracht – und jetzt müssen wir hier auch zusammen rauskommen."
hec

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