NIEMALSALLEIN

"Hey, Kinder, jetzt aber Ruhe! Hier wird gearbeitet." 96-Torwarttrainer Jörg Sievers kann beeindruckend autoritär sein, wenn man ihn bei der Arbeit stört.

 

Schließlich beschäftigte er sich gestern intensiv mit 96-Kapitän Robert Enke, dem verhinderten Nationaltorwart. Enke kümmerte sich erst im Anschluss ans knackige Torwarttraining an der Mehrkampfanlage um seine jungen Fans. Dann kündigte er seine erste "Rückkehr" an: "Ich möchte nächste Woche nach Hamburg, die Nationalmannschaft im Hotel besuchen oder ins Stadion gehen, oder beides."
Nächsten Mittwoch spielt die deutsche Mannschaft das letzte WM-Qualifikationsspiel gegen Finnland. Eine Chance für Enke, nach seiner ersten Krankmeldung Anfang September wieder in den Kreis der Nationalmannschaft zu treten. "Ich telefoniere regelmäßig mit Andreas Köpke", sagte er, "nicht täglich, aber so, dass der ständige Kontakt da ist."
Mit dem Bundestorwarttrainer will Enke nach dem Sonnabendspiel in Moskau klären, in welcher Form er dabei sein könnte beim Qualifikationsfinale in Hamburg. "Ich fühle mich als Teil der Nationalmannschaft, ich habe schließlich einige Qualifikationsspiele gemacht", erklärte Enke.
Enke hofft: "Das Beste wird sein, mit einem Sieg in Moskau alles zu entscheiden. Play-off-Spiele wollen wir uns alle ersparen." Ein Sieg in Russland würde Enkes angekündigten Freundschaftsbesuch bei guter Stimmung gewiss erleichtern.
Enke fiebert Sonnabend am Fernseher mit, "bei Freunden oder zu Hause, mal sehen". "Ich werde mich wohl nicht mit den Fußballschuhen vor den Fernseher setzen. Ist doch klar, dass ich ein bisschen traurig bin. Ich würde mich am liebsten zurzeit auf dem Mainzer Kunstrasen auf das Spiel in Moskau vorbereiten."
Daraus wird natürlich nichts. "Ich bin noch lange nicht so weit, dass es für professionellen Fußball reicht", sagte der 32-Jährige. Mindestens zwei Wochen wirds noch dauern bis zur sportlichen Rückkehr.
In den nächsten Tagen lässt er mit einer Blutuntersuchung prüfen, ob das Antibiotikum die tückischen Campylobakter-Bakterien unschädlich gemacht hat. Etwa 100 Zaungäste sahen gestern einen reaktionsschnellen Enke, der gesund wirkt, aber noch nicht ganz der Alte ist. Enke: "Jörg beobachtet das genau." Sievers wird wissen, wann die Nummer eins weit genug ist. Dafür braucht der Torwarttrainer Ruhe bei der Arbeit.

 

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